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Botschafter der Stadt Bünde

Jürgen Klofac und Franz Sacher als Männer der ersten Stunde noch aktiv

Von Gerhard Gläsker
Bünde (BZ). Der Shanty-Chor der Marinekameradschaft ist ein Aushängeschild der Stadt Bünde. Mit vielen Konzerten im Bundesgebiet und im Ausland hat er den Namen der Zigarrenstadt bekannt gemacht. Maßgeblichen Anteil daran haben Chorleiter Jürgen Klofac und Solosänger Achim Anger, die »Motoren« des Shanty-Chores, ebenso wie 50 aktive Sänger und die Instrumentalisten.

Seit 40 Jahren ist der Chor auf den Bühnen der Welt zu Hause. Im Rahmen eines Festaktes wird dieses Jubiläum am Sonntag im Dietrich Bonhoeffer-Haus an der Wehmstraße feierlich begangen. Neben Vertretern des Deutschen Marinebundes übermitteln Landrätin Lieselore Curländer und Bürgermeisterin Anett Kleine-Döpke-Güse den Freunden der maritimen Musik Glückwünsche.
Eine Weihnachtsfeier der Marinekameradschaft im Jahr 1966 im Stadtgarten war praktisch die Geburtsstunde des Shanty-Chores. Konnte der bereits bestehende Jugendchor unter der Leitung von Dr. Gustav Muenk bei Wettstreiten im Landesverband gute Erfolge verbuchen, so taten sich die Senioren etwas schwer. »Stimmten wir bei dieser Feier das Stück ÝHamburger VeermasterÜ an, so sangen die erste Strophe alle mit, bei der dritten wussten die meisten aber den Text schon nicht mehr«, erinnert sich Jürgen Klofac.
Er sang während seiner Bundeswehrzeit im Chor der »Blauen Jungs« mit. So lag es nah, auch in Bünde einen Chor ins Leben zu rufen. »Am 25. Januar 1967 legte ich die erste Versammlung fest, die mit dem Lied ÝGorch FockÜ eröffnet wurde. Den ersten Übungsabend im Bootshaus besuchten elf Mariner«, erinnert sich Jürgen Klofac (65), mit Franz Sacher (80) letzter der heute noch aktiven Mitbegründer.
Die ersten Auftritte bei Konzerten des Marinemusikcorps »Nordsee« wurden mit starken Applaus begleitet. Es folgen Plattenaufnahmen, eine Fahrt mit dem Segelschulschiff »Werner Liebmann« in Bündes Partnerstadt Jakobstad. Zum ersten Mal über den »Großen Teich« ging es 1986. Der Deutsch-Amerikanische Freundschaftskreis »Ventura« hatte den Chor in Cuxhaven gehört. Präsident Otto Geller sprach daraufhin eine Einladung aus. Drei Jahre später war es wieder der Freundeskreis, der die Bünder nach Kalifornien einlud.
Horst Jackert aus Kirchlengern, ein Freund von Achim Anger und Militärattaché der Marine in Südafrika, fädelte 1991 den ersten Besuch des Ensemble in Kapstadt ein. Die Marine feierte dort ihr 75-jähriges Bestehen. Dabei wurden dann Kontakte zur »South African Navy-Band« geknüpft. Weitere Auslandsreisen führten den Chor nach Moskau, erneut in die USA nach Quincy, der Partnerstadt Herfords, und 2004 wiederum nach Kapstadt. An dieser Reise nahm auch Bündes Bürgermeisterin Anett Kleine-Döpke-Güse teil.
Im Bundesgebiet machte sich der Chor bei Auftritten in Solingen, Bad Sachsa, Bad Waldlisborn, Lübbecke, Bad Oeynhausen, Cuxhaven, Osterholz-Scharmbeck und vielen Städten mehr, zuletzt auch in der St. Trinitatis Kirche in Hamburg, einen Namen.
»Der Chor wäre nichts, wenn unsere Frauen nicht dahinter stünden«, prägte Jürgen Klofac vor Jahren einen entscheidenden Satz. Franz Sacher konnte dem nur beipflichten.

Artikel vom 26.01.2007