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»Fliegende Drachen«
gründen einen Verein

Neues Kampfsportstudio auf dem Bonneberg

Von Birte Penshorn (Text)
und Oliver Schwabe (Foto)
Vlotho (VZ). Kai Schürmann weiß sich zu verteidigen. Seit fast 20 Jahren übt der 34-Jährige Kampfsport aus. Und dieses Wissen möchte er nun mit anderen teilen. Auf dem Bonneberg, in den ehemaligen Räumen des Damen-Aerobic-Centers, hat er mit Frank Junge einen Verein für »Hsinshih«-Selbstverteidigung gegründet.

Die Vorbereitungen in den Räumen der Wilhelmstraße 8 sind fast abgeschlossen, die Wände frisch gestrichen und mit Symbolen und Zeichnungen verziert. Und der Name steht auch schon fest: »Flying Dragon Kempo Hsinshih«.
»Flying Dragon« ist ein »fliegender Drache« und »Hsinshih« bedeutet soviel wie »vermischte Stile« und spielt darauf an, dass bei dieser Selbstverteidigungsart auch Elemente aus anderen Kampfsportarten verwendet werden können, erklärt Kai Schürmann. Er selbst habe beispielsweise mit Judo angefangen, dann zum Kempo Karate-Stil und zum Shaolin Kempo Hadako gewechselt, bevor er beim Hsinshih landete.
»Diese Selbstverteidigung kommt aus dem indonesisch-chinesischen Raum«, weiß der 34-Jährige. Zu Anfang werden erst einmal verschiedene Griffe, Stöße, Tritte, Würfe, Hebel und das richtige Fallen vermittelt. »Danach kann sich dann jeder Kämpfer den Stil aussuchen, der am besten zu ihm passt. Schließlich kommt es darauf an, welche körperliche Verfassung der Sportler hat.«
Ähnlich wie beim Karate oder Judo weist auch beim »Hsinshih« die Farbe des Gurtes die Kampfstärke des Sportlers aus. Angefangen bei Weiß folgen Gelb, Orange, Grün, Blau, fünfmal Braun und schließlich bis zu zehnmal der schwarze Gurt, der auch Dan genannt wird. Kai Schürmann hat mittlerweile den ersten Dan. Im Gegensatz zu seinem Partner Frank Junge, dessen Trainingskleidung von einem weißen Gurt zusammen gehalten wird.
»Aber richtig intensiv betreibe ich den Sport auch erst seit einem halben Jahr«, erzählt der 37-Jährige. »Vorher habe ich 13 Jahre lang geboxt.« Von ihm stammt allerdings die Idee, ein eigenes Studio zu eröffnen. »Wir waren in Dänemark auf einem Seminar und dort gibt es feste Kampfsportzentren. Ich war total begeistert, denn hier mussten wir immer in einer Turnhalle trainieren. Danach noch gemütlich zusammensitzen, fiel komplett aus. Besonders für Kinder ist das schade.« Im Sommer des vergangenen Jahres begann die Suche nach geeigneten Räumen, in Vlotho wurden sie schließlich fündig.
Eröffnung des Studios soll am Sonntag, 4. Februar, mit einem »Tag der offenen Tür« gefeiert werden. Von 10 Uhr an gibt es Kaffee und Kuchen. Trainingszeiten sind montags und mittwochs, für Kinder (8 bis 16 Jahre) von 17.30 bis 18.30 Uhr, für Erwachsene von 19 bis 20.30 Uhr. Spezialtraining, beispielsweise für Gürtelprüfungen, ist nach Absprache möglich (% 01 73 /9 10 42 24).

Artikel vom 26.01.2007