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Lehrer werden
zu Gastgebern

Dokumentation über Schul-Zukunft

Von Sandra Hölscher
Enger (EA). »Die Schule als Lebensort, wo sich die Kinder zu Hause fühlen«, das hat sich Frauke Busch, Schulpflegschaftsvorsitzende des Widukind-Gymnasiums (WGE), am Mittwoch gewünscht. Die Schulpflegschaft und die Eltern-Nachmittags-Gestaltungs-AG (ELNA) hatten interessierte Eltern, Lehrer und Schüler eingeladen, um gemeinsam über mögliche Verbesserungen am WGE zu diskutieren.

Grundlage für diese Diskussion bildete der vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderte Film »Treibhäuser der Zukunft - Wie Schulen in Deutschland gelingen!«, der mehrere Beispiele gelungener Ganztagsschulen in Deutschland zeigt. Der Film thematisiert andere, neue Schulkonzepte - er fordert weniger Frontalunterricht und propagiert mehr Eigenverantwortung der Schüler durch freieres, selbständigeres Lernen. Im Anschluss an die 30-minütige Filmvorführung sprachen Eltern, Schüler und Lehrer über das Gesehene.
Die Vertreter der Schulpflegschaft plädierten für längere Unterrichtseinheiten. In einem 90-Minuten-Block könnten die Schüler sich besser auf den Lernstoff einlassen als in den bisher üblichen 45-Minuten-Einheiten, war Busch überzeugt. Dieser Meinung schloss sich Reinhard Franke, Lehrer für Erdkunde und Biologie am Gymnasium, an.
Gleichzeitig verwies er darauf, dass individuelle Förderung der Schüler wichtig sei, für ihn als Lehrer bei einer Klassenstärke von 27 oder 30 Schülern zeitlich jedoch kaum machbar wäre. Daneben ging es um Themen wie die Unterstützung der Lehrerschaft durch einen Sozialarbeiter oder Schulpsychologen, die Förderung von aufgabenorientiertem Arbeiten sowie die Möglichkeit, dass nicht die Schüler ihre eigenen Klassenzimmer, sondern die Lehrer eigene Unterrichtsräume haben. Die Lehrkräfte würden die Schüler dann als Gastgeber in ihren Räumlichkeiten empfangen.
Am Ende der Veranstaltung versprach Brigitte Binke-Orth, Schulleiterin des Widukind-Gymnasiums, die an diesem Abend entwickelten Ideen sowohl in die Schulpflegschaft als auch in die Schulkonferenz einzubringen.

Artikel vom 26.01.2007