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Gebrettert wird
hier ohne Ende

Nach Unfall wird der Ükern aktiv

Von Franz-Josef Herber
(Text und Foto)
Paderborn (WV). »Irgendwann musste es ja passieren«, schüttelt Horst Reinshagen traurig den Kopf und verweist auf die Mauer an der Ecke Heiersstraße/Giersmauer. Hier kam am Montag eine 73-jährige Frau ums Leben.

Sie wurde von einem Auto erfasst, als sie die Straße überquerte. Inzwischen haben Anlieger dort Kerzen anzündet, Blumen niedergelegt und trauern mit den Angehörigen. Die Betroffenheit im Ükern ist vor allem deswegen groß, weil die Frau zwei behinderte Kinder ihres Sohnes betreute, der in diesem Viertel türkische Lokale betreibt.
Doch Horst Reinshagen will es nicht bei der Trauer belassen. Der 56-jährige Gastwirt des Rockcafé an der Hathumarstraße und Sprecher der Interessengemeinschaft des Ükernviertels hat eine Unterschriften-Aktion ins Leben gerufen und die ersten Protestnoten schon gesammelt. Ziel ist es, die Geschwindigkeit im Bereich zwischen Maspernplatz, Kisau, Heiersstraße zu drosseln. »Am besten«, so Reinshagen, »wäre es, wenn Poller oder große Blumenkübel aufgestellt würden.« Kaum jemand halte sich nämlich an das in einigen Straßen vorgeschriebene Tempo 30 und selbst nicht an die normale Stadtgeschwindigkeit von 50 Stundenkilometern. Der Gastwirt: »Hier wird gebrettert ohne Ende«. Vor allem die Hathumarstraße, die Heiersstraße zwischen Mühlenstraße und Detmolder Tor und die Mühlenstraße hat Reinshagen als neuralgische Punkte ausgemacht. Geschwindigkeitskontrollen der Polizei brächten nichts, weil sie zu selten wären.
Die Interessengemeinschaft Ükern appelliert mit ihren Unterschriften - unterzeichnet haben unter anderem Deutsches Haus, Ükern-Arkaden, Hotel Stadthaus, Tabak/Zeitschriften Finger und zahlreiche Privatleute - an Stadt und Polizei, gemeinsam mit Vertretern der Viertels eine Lösung zur Verkehrsberuhigung zu finden.

Artikel vom 26.01.2007