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Streithähne im Konflikt beruhigen

Gelsenwasser fördert Ausbildung von Schlichtern an Bernart-Schule

Bad Oeynhausen-Eidinghausen (mcs). 2 500 Euro fließen im Rahmen des Gelsenwasser-Schulprojekts an die Bernart-Schule in Eidinghausen. Der Zuschuss des Energiekonzerns kommt der Ausbildung von Streitschlichtern zu gute.

Die Teilnahme am Gelsenwasser-Schulprojekt leitete Vertrauenslehrer Lothar Dräger in die Wege. »Zunächst habe ich mir im Kollegium Rückhalt für die geplante Streitschlichterausbildung geholt«, sagt der engagierte Pädagoge. Als er dort grünes Licht erhielt, stellte er das geplante Konzept in der Schülervertretung vor. Nachdem sich auch die Klassensprecher einstimmig dafür aussprachen, reichte Lothar Dräger die Bewerbungsunterlagen ein.
Davon, dass die Streitschlichter-Initiative letztlich die Höchstsumme von 2 500 Euro erhielt, war der Lehrer überrascht. »Wahrscheinlich fiel unser Projekt positiv aus dem Rahmen«, so Dräger.
In den Genuss von zunächst drei sechsstündigen Seminaren, für die die Bernart-Schule Deeskalationstrainer Bernd Rammler verpflichtete, kommen die Klassensprecher der Jahrgänge fünf bis zehn.
Ausgehend von einer Gewaltanalyse stehen während des Blockkurses verschiedene Konfliktlösungsverfahren auf dem Programm. Warum nur Klassensprecher an der ersten Projektphase teilnehmen, erläutert Lothar Dräger. »Da Klassensprecher von Mitschülern in ihre Ämter gewählt werden, genießen sie in den Lerngruppen das meiste Vertrauen.«
Dies sei eine wesentliche Voraussetzung für den erfolgreichen Einsatz von Streitschlichtern im Schulalltag. »Dabei sollen sich die Klassensprecher jedoch keinesfalls als Polizisten aufspielen«, ergänzt Trainer Bernd Rammler. Vielmehr sollen die Schüler in den Unterrichtspausen aufmerksam das Geschehen auf dem Schulhof beobachten und in Konfliktsituationen verbal beruhigend auf potentielle Streithähne einwirken. Zudem sollen wöchentliche Treffen stattfinden, um Erfahrungen aus dem Alltag auszutauschen.
Dass an der Bernart-Schule Handlungsbedarf in puncto »Streitschlichtung« besteht, machte Schüler Bachudan (14) gestern am Rande der Preisübergabe durch Gelsenwasser-Vertreter Klaus Suchowitz deutlich. »Auf dem Schulhof fallen häufig Schimpfworte. Gelegentlich kommt es auch zu Rangeleien«, schilderte der Jugendliche seine Beobachtungen. Verläuft alles nach Plan, werden an der Bernart-Schule größere Auseinandersetzungen - hoffentlich - bald der Vergangenheit angehören.

Artikel vom 25.01.2007