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Willi lässt sich nicht aufs Glatteis führen

»Sportler hautnah«, Folge 21: Jan-Willem Heckl (22) spielt Eishockey und Handball

Von Sebastian Picht (Text und Foto)
Bünde (BZ). Als Torhüter der SG Bünde-Dünne II hat es Jan-Willem Heckl in der Handball-Kreisliga A nicht immer leicht. 20 Gegentore sind für den 22-Jährigen an der TagesordnungÊ-Êdas Los eines jeden Keepers. Doch der Bünder hat den idealen Ausgleich gefunden. Bei den Herforder »Devils« dreht »Willi« den Spieß nämlich um. »Beim Eishockey schieße ich die Tore«, sagt Heckl.

In der Hobbymannschaft läuft Jan-Willem Heckl als Stürmer auf und führt zur Abwechslung mal die gegnerischen Torhüter aufs Glatteis. Schon als kleines Kind entdeckte Heckl die Leidenschaft für den rutschigen Untergrund. »Meine Eltern sind oft mit mir Schlittschuhlaufen gewesen«, erinnert sich der 22-Jährige, der vor dem Eis keine Angst hat: »Wenn man damit aufwächst, ist es natürlich einfacher sich auf Schlittschuhen fortzubewegen, als wenn man es erst im Erwachsenenalter wagt. So schwer ist es dabei gar nicht. Wenn man Inliner laufen kann, kann man auch Schlittschuhlaufen.«
Nach einigen Besuchen bei den Heimspielen des damaligen Herforder Eishockeyclubs stand für den damals Achtährigen fest, dass er den Eishockey-Schläger auch selber in die Hand nehmen möchte. Sieben Jahre lang jagte der Bünder dann dem Puk hinterher und war in den Eishallen der Region zuhause. Aber nicht allen Altersgenossen machte Eishockey so viel Spaß wie »Willi«. Als er 15 war, bekam der HEC keine Jugendmannschaft mehr zusammen und »ich musste mir ein anderes Hobby suchen«.
Vater Wolfgang, früher selber Handball-Torwart, war es wieder, der seinen Schützling an den für ihn neuen Sport heranführte. »Ich habe gedacht, ich probiere es mal.« Seitdem ist »Willi« bei der SG Bünde-Dünne der Mann zwischen den Pfosten. Und das mit Erfolg. »In dieser Saison läuft es für uns ja ganz gut.« Nach einigen Startschwierigkeiten rangiert das Team von Trainer Christoph Pasternak auf einem gesicherten Mittelfeldplatz. Langfristig möchte Jan-Willem Heckl aber etwas mehr erreichen: »Der Aufstieg in die Bezirksliga wäre schön. Das Potenzial dafür ist sicherlich vorhanden. In der nächsten Saison bekommen wir ja einige talentierte A-Jugendliche hinzu.« Beim Handball lässt sich »Willi« mit der SGBD nicht aufs Glatteis führen.
Aufs Handballspielen beschränkt sich Jan-Willem Heckl seit drei Jahren jedoch nicht mehr: »Einige Fans des Herforder EV haben sich zusammengeschlossen und eine Hobby-Mannschaft gegründet.« Die willkommene Gelegenheit für ihn, wieder Eishockey zu spielen. Einmal in der Woche trainiert Heckl, der an dem August-Griese-Berufskolleg sein Fachabitur macht, mit den »Devils«. Allerdings zu einer ungewöhnlichen Zeit: mittwochs von 22.15 bis 23.15 Uhr. »Die Eishalle in Herford ist so gut ausgelastet, dass es schwer ist, an Hallenzeiten zu kommen.« Allerdings sind die »Teufel« darauf aus, zweimal im Monat ein Freundschaftsspiel zu begleiten. »Das gelingt uns auch meistens«, sagt Heckl, der auch gerne gemeinsam mit seinem Vater die HEV-Heimspiele anschaut. »Das ist auch viel interessanter als ein Fußballspiel«, meint Wolfgang Heckl. »Beim Eishockey passiert dagegen immer was.«
Die Sportredaktion stellt im nächsten Teil der Serie Tischtennis-Urgestein Oswald Rieso vor.

Artikel vom 26.01.2007