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6900 Schüler
drängen auf den
Lehrstellenmarkt

10. Bünder Ausbildungsplatzbörse

Von Rainer Grotjohann
Kreis Minden-Lübbecke / Bünde (BZ). 6 900 Jugendliche aus den Kreisen Herford und Minden-Lübbecke machen in diesem Sommer ihren Schulabschluss und drängen dann auf den Lehrstellenmarkt. So viele Schülerinnen und Schüler wie noch nie, da kommt die Bünder Ausbildungsbörse zum richtigen Zeitpunkt.

Am Freitag, 2. Februar, geht die 10. Auflage dieser Veranstaltung über die Bühne. Und Thomas Richter, Direktor der Agentur für Arbeit, schwärmt: »Wenn es die Börse nicht schon gäbe, müsste sie erfunden werden«. Die Stadt und die Wirtschaftsinitiative für den Kreis Herford haben sie gemeinsam mit der Agentur für Arbeit aus der Taufe gehoben und sind stolz auf deren »Erfolgsgeschichte«.
So viele Aussteller wie noch nie werden im Stadtgarten ihre Stände aufbauen. Etwa 40 Unternehmen, die auch selbst Ausbildungsplätze anbieten, machen mit. Dazu kommt in etwa die gleiche Zahl an Organisationen und Verbänden - von der Handwerkskammer über die Fachhochschule des Mittelstandes bis hin zu allen Berufskollegs.
Lehrstellen in etwa 80 Berufen von »A« wie Altenpfleger über »M« wie Metallbauer bis zu »Z« wie Zollsekretär halten Unternehmen aus der Region bereit. Sie werden im Stadtgarten eben so präsentiert wie die Angebote der Wirtschaftsinitiative, die über die Verbundausbildung informieren wird. Geschäftsführer Klaus Goeke: »Damit haben wir schon mehr als 50 junge Menschen in Ausbildung gebracht. Das Prinzip: Zwei oder mehr Firmen teilen sich den praktischen Teil der Ausbildung, »Lehrherr« ist die Wirtschaftsinitiative, die die komplette Organisation übernimmt.
Bei der Vorstellung des Programms für den 2. Februar äußerte sich gestern Bürgermeisterin Anett Kleine-Döpke-Güse lobend über das Engagement der Aussteller. Sie investierten in beträchtlichem Ausmaß Geld und Arbeit in ihren »Auftritt«. Angesichts des großen Angebotes und der erwarteten Besucherzahlen sei es zwar überlegenswert, die Börse länger als vier Stunden (13 bis 17 Uhr) offen zu halten. Dennoch halte man ganz bewusst am Freitagnachmittag als Termin fest. »Das soll keine schulische Pflichtveranstaltung in den Morgenstunden werden«, sagte die Bürgermeisterin.
Wer einen Ausbildungsplatz suche, von dem müsse auch Eigeninitiative erwartet werden. Und die Bereitschaft, unter Umständen eine Weile an den Ständen der Firmen zu warten, bis ein Gesprächspartner frei sei, attestierte Armin Schmitz, Berufsberater der Agentur für Arbeit.
Thomas Richter empfiehlt den Jugendlichen, nicht nur durch den Stadtgarten zu schlendern, »um mal zu gucken«, sondern ganz gezielt Informationen zu sammeln. Die in diesem Sommer auf den Ausbildungsmarkt drängenden geburtenstarken Jahrgänge müssten in besonderem Maße Flexibilität zeigen. Sie müssten Alternativen zu ihrem »Traumberuf« entwickeln, Möglichkeiten ausloten und bereit sein, auch auf die »zweite oder dritte Wahl« zurück zu greifen, sagte der Direktor der Agentur für Arbeit.

Artikel vom 25.01.2007