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Sälzerkrümel wächst:
Jetzt wird angebaut

Gegen den Trend: Salzkotten braucht Platz für Kinder

Von Marion Neesen
Salzkotten (WV). Erst im Dezember 2003 offiziell eröffnet, ist der Kindergarten Sälzerkrümel (Papenbrede) schon wieder zu klein geworden. Viele Eltern, die in den Salzkottener Osten gezogen sind, waren daher verärgert, ihre Sprösslinge nicht vor der Haustür unterbringen zu können. Das wird nun anders.

In der Papenbrede wird wieder gebaut, eine dritte Gruppe soll an den bisher zweigruppigen Kindergarten angeschlossen werden. Ludwig Bewermeier vom Bauamt stellte am Dienstag dem Schul-, Familien- und Sozialausschuss die Pläne vor. Mit rund 100 Quadratmetern kommt das neue Raumangebot in etwa dem eines kleinen Einfamilienhauses gleich. Geplant sind ein Gruppen- und ein Nebenraum, Garderobe, Toilette und Abstellraum. »Die Erweiterung ist aus baulicher Sicht gar kein Problem, da der Kindergarten seinerzeit bereits dreizügig geplant war«, so Ludwig Bewermeier. Die neuen Räume können nahtlos an das vorhandene Gebäude angeschlossen werden. Die Kosten belaufen sich auf rund 160 000 Euro, 90 000 hat der Rat im Haushaltsplan bereits berücksichtigt. Bei der Finanzierung der restlichen 70 000 Euro Baukosten setzen Rat und Verwaltung auf die Tatkraft der Eltern, die mit ihrer Eigenleistung diese Summe erbringen sollen. Erste Gespräche seien mit den Eltern bereits geführt worden. »Wir gehen davon aus, dass die Eltern ein so großes Interesse an diesem Anbau haben, dass sie diese Summe werden erbringen können«, sagte am Dienstag Hauptamtsleiter Norbert Schulte. Ein bisschen hängt es vom Wetter ab, doch Bauamtsleiter Bewermeier hofft, im April/Mai mit den Arbeiten beginnen zu können, so dass noch in diesem Jahr alles fertig wird.
Insgesamt werden damit an der Papenbrede 25 neue Plätze angeboten. Da 18 Kinder schulpflichtig werden, kann im Kindergarten Sälzerkrümel 43 weiteren Kindern ein Platz angeboten werden. Das ist auch dringend notwendig. Nach Auskunft der Kindergartenleiterin stehen bereits 45 auf der Warteliste. Unter anderem haben sich Eltern dort eingetragen, die ihre Kinder derzeit zu den Kindergärten Kuhbusch, Schanze, St. Marien oder St. Johannes fahren. Die Sorgen der Kindergartenleitungen im westlichen Salzkotten, ihre Gruppen könnten nicht mehr gefüllt werden, teilt Norbert Schulte indes nicht. Denn es wachse auch der Bedarf an Plätzen für Kinder unter drei Jahren.
Wie ganz aktuell vom Kreisjugendamt bestätigt, besteht für das Einzugsgebiet Salzkotten und Upsprunge langfristig ein Bedarf an rund 412 Kindergartenplätzen. Bisher gibt es hier 384. Mit der dritten Gruppe im Sälzerkrümel hofft Schulte, den Bedarf unter Berücksichtigung des neuen Schulgesetzes in den nächsten fünf Jahren decken zu können. Demnach wird bis zum Jahre 2014 kontinuierlich die Schulpflicht um einen Monat vorgezogen, so dass bis zu diesem Jahr ein halber Jahrgang in den Kindergärten fehlen wird und die Plätze somit ausreichen sollten.
Mit diesen Zahlen entwickelt sich Salzkotten deutlich gegen den Trend. Während in anderen Städten und Gemeinden Gruppen geschlossen werden müssen, bestätigt das Kreisjugendamt den langfristigen Bedarf der nun dritten Gruppe im Sälzerkrümel. Davon profitieren die Salzkottener: »In den Genuss des Betriebskostenzuschusses kommen wir nur, weil im Kreis eine andere Gruppe geschlossen wurde. Neue Mittel verteilt das Land nicht mehr«, so Norbert Schulte.

Artikel vom 25.01.2007