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Ein einzigartiges Hörerlebnis

Konzert mit Panflöte, Orgel und Violine in der Auferstehungskirche

Von Frank Spiegel
Brakel (WB). Ein »ganz besonderes Konzert« hatte Pfarrerin Annette Düpree versprochen -Êund damit, wie sich herausstellte, maßlos untertrieben. Ion Malcoci (Panflöte) und Gabriel Dorin (Orgel und Violine) verzauberten am Dienstagabend ihr begeistertes Publikum mit ihrer Musik.

Einer der herausragenden musikalischen Höhepunkte des Abends war das »Lied der Lerche«. Allein mit Panflöte und Violine verstanden es die beiden Musiker, die Tiere des Waldes vor dem geistigen Auge beziehungsweise Ohr des Publikums lebendig werden zu lassen: Lerche, Nachtigall, Specht und die dazugehörige akustische Waldatmosphäre -Êdie beiden Rumänen gingen mit ihren Instrumenten an die Grenzbereiche des Machbaren und bescherten ein Hörerlebnis, das in dieser Form einzigartig sein dürfte.
Doch war dies nicht die einzige Überraschung eines rundum gelungenen musikalischen Abends: Wird die Panflöte häufig vor allem mit meditativer Musik verbunden, zeigte Ion Malcoci, einer der herausragenden Solisten seines Landes, dass dieses Instrument weitaus vielseitiger verwendbar ist. Erste Kostproben davon bekam das Publikum schon bei einigen rumänischen Volksliedern und Hirtenweisen zu hören, Virtuosität pur brachte Malcoci dann in seiner Bearbeitung von Paganinis »Carneval in Venedig«, auch bekannt als »Mein Hut, der hat drei Ecken«, zu Gehör. Der Künstler unternahm hier einen spritzigen Tanz über den gesamten Tonumfang seines Instrumentes und bestach unter anderem durch eine atemberaubende Geschwindigkeit ohne dabei an spielerischer Präzision zu verlieren.
Völlig neue Hörerlebnisse bescherten die beiden Musiker auch bei den klassischen Stücken, etwa bei »Träumerei« von Robert Schumann, Etüden von Frédéric Chopin, dem »Ungarischen Tanz« von Johannes Brahms oder der »Serenade« von Enrico Toselli.
Ion Malcoci und Gabriel Dorin erwiesen sich in allen Teilen des Konzertes als perfekt aufeinander abgestimmtes Team. Da war es nicht verwunderlich, dass das begeisterte Auditorium eine Zugabe forderte. Mit dem »Ave Maria« von Franz Schubert endete ein bemerkenswerter Konzertabend in der evangelischen Auferstehungskirche.

Artikel vom 25.01.2007