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HB Energietechnik setzt
auf die Kraft der Sonne

Berufswahl: Inforeihe für Hauptschüler

Rheda-Wiedenbrück (dibo). 1997 war's noch die »Bastelei von ein paar Verrückten«, sagt Geschäftsführer Klaus-Dieter Hoeft. Inzwischen platzt die auf Photovoltaik-Anlagen (»Sonnen-Strom«) spezialisierte Firma HB Energietechnik in Lintel aus allen Nähten.

In diesem Jahr sollen bis zu 17 neue Mitarbeiter eingestellt werden. Bis 2009, so das Ziel, wird der Stamm von heute 20 auf 60 bis 80 »HBler« ausgebaut. Gute Chancen also für junge Leute, die nach der Schule ein »goldenes Handwerk« erlernen wollen.
HB an der Kupferstraße war eines von acht Zielen im Rahmen einer Veranstaltungsreihe, die die städtische Fachstelle Übergang Schule/Beruf mit der Ketteler- und der Matthias-Claudius-Schule ausgearbeitet hat. Die Hauptschüler, so heißt es, bräuchten »bei der derzeit schwierigen Lage auf dem undurchsichtigen Ausbildungsmarkt besondere Unterstützung bei der Berufswahl und beim Übergang von der Schule in das Berufsleben«. Bei den Treffen (Teilnahme freiwillig) werden sowohl Ausbildungsberufe als auch Betriebe in Rheda-Wiedenbrück vorgestellt. Der Fokus liegt auf eher unbekannten Berufsbildern sowie Betrieben, die erstmals ausbilden.
Jetzt war also HB Energietechnik an der Reihe. Nachdem die Geschäftsführer Hoeft (HB Handels GmbH) und Johannes Duhay (HB Montage GmbH) die jungen Besucher mit der Firmenhistorie vertraut gemacht und über den Ausbildungsberuf des »Elektronikers Fachrichtung Energie- und Gebäudetechnik« (früher Elektroinstallateur) informiert hatten, durften die von den Übergangscoaches Christiane Lemke-Bruns und Tobias Heimann begleiteten Schüler im Betrieb selbst Hand anlegen - und zum Beispiel beim Anbringen eines Montagegestells für eine Solarstromanlage auf einem »Übungsdach« helfen. Anfangs noch zögerlich, griffen immer mehr junge Leute zum Akkuschrauber. Jonathan Uccheddu zum Beispiel könnte sich gut vorstellen, in diesem Beruf, der mehr beinhaltet als »Schlitze schlagen und Kabel verdrahten«, Fuß zu fassen. Voraussetzung für den Einstieg sind unter anderem der qualifizierte Hauptschulabschluss mit guten Mathematikkenntnissen sowie Interesse an PC und Datentechnik. Schwindelfreiheit ist auch nicht schlecht. HB-Energietechnik bildet übrigens auch Kaufleute und Heizungstechniker aus.
Das aufstrebende Unternehmen spezialisiert sich neben Photovoltaik-Anlagen für den privaten, gewerblichen, landwirtschaftlichen und kommunalen Bereich jetzt auch auf das Thema Holzheizung (Pellets, Hackschnitzel). »Da kann uns kein Putin mehr den Gashahn abdrehen«, wirbt Hoeft, der für seine Firma den Job als Oberstudienrat am ESG in Gütersloh an den Nagel gehängt hat. Neben Hoeft und Duhay gibt es noch einen dritten HB-Chef: Josef Kempkensteffen (Vertriebs-GmbH).

Artikel vom 25.01.2007