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Schön und teuer

Vereine diskutierten über Reethus-Umbau

Rheda-Wiedenbrück (dibo). Die meisten Rheda-Wiedenbrücker Kommunalpolitiker stehen dem möglichen Umbau des Reethus ausgesprochen positiv gegenüber. Wie berichtet, haben die von Architekt Frank Hurlbrink ausgearbeiteten Pläne zum Teil echte Begeisterung ausgelöst. Doch was sagen die Vereine zu der (möglichen) Investition?

Was soll diese Stadthalle leisten? Ist der Umbau überhaupt gewünscht? Auf Einladung der Flora Westfalica und der ICG Kulturplan Unternehmensberatung (Berlin) fanden sich am Dienstag Abend rund 120 Vereinsvertreter im Reethus ein. Und die zeigten sich zum Teil recht sperrig und kritisch.
Arbeitsgruppen hatten sich an Tischen gebildet, um Vorteile und Nachteile des Reethus in seinem jetzigen Zustand sowie Wünsche herauszuarbeiten. Die Ergebnisse werden - zusammen mit den Stellungnahmen eines Forums mit Reethus-Nutzern (Gesangsvereine, Schützen, Landesbühne Dinslaken...) und den Meinungen der Teilnehmer des für alle Bürger offenen Treffens am 8. Februar - in die Konzeption einfließen, erklärte ICG-Seniorpartner Prof. Dr. Dieter Haselbach.
Einig sind sich die meisten Vereine, dass das Reethus-Umfeld, vor allem auch die schlecht angelegten Parkplätze und die funzelige Beleuchtung, auf den Prüfstand müssen. Am Standort der zur Landesgartenschau 1988 umgebauten Fahrzeughalle gibt's dagegen nichts zu mäkeln.
Viele wünschen sich die Möglichkeit, kleinere Veranstaltungen für bis zu 100, 150 Personen - zum Beispiel in einer geteilten Halle - abhalten zu können. Kein Interesse am Reethusumbau haben indes die Kleintierzüchter. Die Desinfektion nach Ausstellungen wäre viel zu aufwändig, hieß es. Vielmehr wünschen sich die Züchter von der Stadt eine »klare Zusage«, dass sie auch in den kommenden Jahren den Bauhof für ihre Präsentationen nutzen dürfen. Und während sich der Shanty-Chor »Die Emsmöwen« über die Möglichkeiten eines Hubbodens (für ansteigendes Gestühl und freie Sicht zur Bühne) freuen würde, weiß Meinhard Kieneke (CVR Blaue Funken), dass für Tanzveranstaltungen ein ebener Boden ausschlaggebend ist und jede nur Millimeter hohe Kante »tödlich sein kann.«
Thomas Plugge (MGV Rheda) mahnte die hohen Kosten von sechs Millionen Euro an - »in Zeiten, wo Schulen um die Genehmigung von fünf neuen Stühlen kämpfen müssen«. Auch eine »Minimallösung« dürfe nicht vergessen werden. Die Pläne, so Bürgermeister Bernd Jostkleigrewe, müssten auch von der Bürgerschaft gewollt sein. Wenn das Reethus so bleiben solle (um den Status Quo zu erhalten, sind in den kommenden Jahren mehr als eine Million Euro fällig), »müssen wir auch damit umgehen.«

Artikel vom 25.01.2007