25.01.2007 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Ingrid Ewers hätte sich nie vorstellen können, einem Hund wie Riesenschnauzer-Dame »Nora« so nahe zu kommen. Von ihrer Angst hat Brigitte Bartling (r.) die Alfenerin innerhalb weniger Minuten mit der Beklopfungsmethode befreit. Fotos: Silvia Scheideler

Klopfen gegen die panische Angst

Brigitte Bartling macht Methode bekannt - Anti-Phobie-Kursus bei der Volkshochschule

Von Silvia Scheideler
Delbrück/Salzkotten (WV). Ängste können Betroffenen das Leben zur Hölle machen. Die Panik vor Spinnen, Höhe, Menschenansammlungen, Prüfungen oder vorm Fliegen schränken stark ein. Das kann Ingrid Ewers nur allzu gut bestätigen. Seitdem sie denken kann, hat sie extreme Angst vor Hunden.

»Beim Walken habe ich sofort kehrtgemacht, sobald mir ein Hund entgegen kam. Ich habe regelrecht Herzrasen vor Angst bekommen, egal, ob kleiner oder großer Hund«, erzählt die Alfenerin. Nie hätte sie geglaubt, dass sie jemand von ihrer Phobie befreien kann.
Dass das sogar innerhalb von wenigen Minuten machbar ist, hat ihr Brigitte Bartling in einer Einzelbehandlung bewiesen. Mit einer Klopftechnik auf bestimmte Akupunkturpunkte hat die Salzkottenerin Ingrid Ewers ihre panische Angst vor Hunden genommen. »Die Technik funktioniert, ob man daran glaubt, oder nicht«, versichert Brigitte Bartling.
Für alle, die versuchen möchten, ihre Angst in den Griff zu bekommen, bietet sie am Dienstag, 17. April, (19 bis 21.15 Uhr) in der Delbrücker Realschule einen Volkshochschulkursus an. »Leben ohne Phobie« heißt das Gruppenangebot, mit dem die ausgebildete Heilpraktikerin die Methode bekannter machen möchte.
»Für eine Phobie, gleich welcher Art, gibt es«, weiß Brigitte Bartling, »in den meisten Fällen keinen ersichtlichen Grund.« So hat etwa Ingrid Ewers nie ein Hund auch nur gezwickt. Phobien gibt es ganz unterschiedliche, vor Tieren wie etwa Federvieh, die Angst vor Enge, vor freiem Reden oder sogar die Phobophobie, die Angst vor der Phobie. So unterschiedlich die Objekte oder Situationen sind, vor denen Betroffene Angst haben, so differenziert sind auch die Reaktionen. »Der eine erstarrt zur Salzsäule, dem anderen bricht der Schweiß aus oder weicht die Farbe aus dem Gesicht, andere wiederum plagen Albträume«, sagt die Heilprakterin aus Salzkotten.
Die Beklopfungsmethode vergleicht die 53-Jährige mit dem Löschen eines Computerprogrammes. Im Normalfall beklopfen sich die Teilnehmer eines solchen Kurses (auf 15 Personen begrenzt) unter Anleitung selbst. »Durch die Beklopfung der bestimmten Akupunkturpunkte etwa auf dem Handrücken oder auf dem Jochbein unterm Auge in Kombination mit bestimmten Augenbewegungen verschafft man sich einen Zugang zum Limbischen System, dem Gedächtnisspeicher«, erklärt es die Heilprakterin, die seit mehr als zehn Jahren in Salzkotten eine Praxis führt, die Methode. So könnten sich Blockaden zwischen der rechten und linken Gehirnhälfte lösen, das soll das »Panikprogramm« auf der menschlichen Festplatte löschen.
Besonders intensiv kann sich Brigitte Bartling in Einzelbehandlungen um die Probleme eines Einzelnen kümmern. Meistens sei die Phobie in einer solchen Einzelbehandlung bereits nach einer »Sitzung« Geschichte oder habe sich deutlich verbessert, nur wenige benötigen laut der Heilpraktikern weitere Behandlungen. »Und wenn«, sagt sie, »kann jeder die Beklopfungsmethode einfach zu Hause wiederholen.«
Viele Menschen mit Phobien haben eine lange Arzt- und Therapeutengeschichte hinter sich, wenn sie die Hilfe von Brigitte Bartling aufsuchen. »Die meisten, die zu meinem VHS-Kursus kommen, glauben nicht an den Erfolg der Methode«, weiß die Salzkottenerin. »Sie können sich einfach nicht vorstellen, dass jemand innerhalb von weniger als 15 Minuten ihre Phobie lindert.« Aber einen Versuch ist der Kursus allemal wert, um eine Phobie besser unter Kontrolle zu bekommen.
Anmeldungen zu diesem Kursus (Nr. 226) nimmt die Volkshochschule in Delbrück unter Tel.: 0 52 50/996 213 entgegen. Brigitte Bartling ist unter Tel.: 0 52 58/53 56 zu erreichen.

Artikel vom 25.01.2007