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Im Königreich der
ganz kleinen Elfen

Rasante Kamerafahrten in den Mikrokosmos

In seinem neuen Kinofilm »Arthur und die Minimoys« katapultiert der französische Kultregisseur Luc Besson seinen jungen Helden in einen fantastischen Mikrokosmos, der von zwei Millimeter großen Elfen bevölkert wird.

Fieberhaft durchstöbert der zwölfjährige Arthur (Freddie Highmore) die geheimnisvollen Tagebuchaufzeichnungen seines verschollenen Großvaters. Um das Grundstück seiner Großmutter (Mia Farrow) vor einem fiesen Immobilienhai zu retten, muss er binnen 48 Stunden einen im Garten vergrabenen Schatz finden. Mit Hilfe eines Fernrohres begibt er sich auf eine abenteuerliche Reise in das sagenhafte Land der Minimoys, die in einem verborgenen Königreich unter der Erde leben.
Die Inspiration zu dieser originellen Fantasy-Saga lieferten ihm der französische Illustrator Patrice Garcia (»Das fünfte Element«) und dessen Ehefrau Céline Garcia, die maßgeblich am Drehbuch mitgearbeitet hat. In »Arthur und die Minimoys« verknüpft Besson mit Hilfe von visuellen Effekten die verschiedenen Real- und Animationswelten.
»Zunächst mussten wir ausprobieren, ob wir technisch überhaupt in der Lage waren, dieses Projekt umzusetzen«, erklärt Besson. »Nach neun Monaten Arbeit hatten wir schließlich einen einminütigen Film, der sehr überzeugend aussah.«
Auf der Basis der Zeichnungen entwickelten die Set-Designer die Modelle für die Welt der Minimoys, die zum Teil im Studio und zum Teil virtuell im Rechner kreiert wurde. Um die animierten 3D- Charaktere wie echte Schauspieler in Szene setzen zu können, probte Besson mit realen Akteuren im Studio, wo ihre Bewegungen und Gesichtsausdrücke von mehreren Kameras aufgenommen wurden. »Ich habe acht Monate mit einer Gruppe von jungen Darstellern im Atelier verbracht, deren Gesichter niemals im Film auftauchen«, sagt Besson.
Der Dreh der Live-Action-Szenen mit Highmore und Farrow erfolgte im Frühjahr 2005 in der Normandie, wo der Produktionsdesigner Hugues Tissandier (»Johanna von Orleans«) eine typische amerikanische Kleinstadt aus den frühen sechziger Jahren nachbaute.
»Arthur und die Minimoys« bildet den ersten Teil einer Fantasy-Trilogie, zu der weltweit Bücher, Videospiele, Bilder- und Hörbücher sowie rund 500 Merchandisingprodukte auf den Markt kommen. In der deutschen Kinoversion leihen der »Tokio Hotel«-Sänger Bill Kaulitz dem kleinen Helden und die Popsängerin Nena der Prinzessin aus dem Minimoy-Universum ihre Stimmen. Die Live-Action-Aufnahmen für den zweiten und dritten Teil, die ebenfalls unter der Regie von Besson entstehen, sollen im Sommer 2007 erfolgen.
Mit viel Liebe zum Detail hat der kreative Kultfilmer eine fantasievolle Miniaturwelt erschaffen, die er mit reichlich Action, Humor und Science-Fiction-Elementen gespickt hat. Während die märchenhafte Story sehr brav und konventionell erzählt ist, besticht »Arthur und die Minimoys« vor allem durch seine teils atemberaubende, optische Umsetzung mit rasanten Kamerafahrten und erstaunlichen visuellen Effekten.
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Artikel vom 25.01.2007