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Urban hofft auf das Ende des Fluchs

Cross-Weltmeisterschaft in Hooglede-Gits in Belgien mit Trio aus der Werre-Stadt

Von René Penno
Herford (HK). Malte Urban klebt das Pech förmlich an den Füßen. Seit dem Neujahrstag, als er in Luxemburg startete, ist der Herforder kein Rennen mehr zu Ende gefahren. Auch in Hoogerheide, dem letzten Weltcup-Rennen der Querfeldeinspezialisten dieser Saison, kam Malte Urban nicht ins Ziel.

Gleich in der ersten Runde stürzte der 32-Jährige so unglücklich in eine Absperrung, dass er das Rennen mit einer Schulterverletzung aufgeben musste. »Aber zum Glück ist nichts gebrochen«, sagte Malte Urban, der sich noch am Sonntagabend im Herforder Krankenhaus röntgen ließ. Die Verletzung stellte sich als eine äußerst schmerzhafte Verspannung heraus, die Malte Urban mit ein wenig Ruhe ausheilen soll. Dafür aber bleibt kaum Zeit. Denn schon am Wochenende stehen die Weltmeisterschaften in Hooglede-Gits auf dem Programm, der erklärte Höhepunkt für diese Saison. Für Malte Urban könnten die Vorzeichen aber kaum ungünstiger sein: Kein Rennen fuhr er mehr zu Ende in diesem Jahr und wurde kürzlich noch durch eine Grippe zusätzlich ausgebremst. »Ich will aber auf jeden Fall bei der WM an den Start gehen und das Rennen auch ordentlich zu Ende fahren«, lässt sich der Herforder Cross-Profi nicht unterkriegen und hofft auf ein Ende des Fluchs. »Wenn ich die erste Runde schaffe, dann komme ich auch ins Ziel«, übt sich Malte Urban in Erinnerung an das frühe Ausscheiden bei der Deutschen Meisterschaft und nun auch beim Rennen in Hoogerheide in Sarkasmus. Seine Chancen, eine ähnliche Platzierung einzufahren wie im vergangenen Jahr, als er in Zeddam 15. werden konnte, schätzt Urban diesmal eher schlecht ein. Trotzdem will er kämpfen. »Ich fahre hin und werde mein Bestes geben.«
Für Finn Heitmann, der seit Anfang Januar Urbans Teamkollege im Team Heinz von Heiden-Focus ist, stehen die Vorzeichen ungleich besser. Nach fünfwöchiger Pause kehrte er erst Mitte Dezember ins Renngeschehen zurück und wurde seitdem von Woche zu Woche stärker. Bundestrainer Peter Weibel hält den 21-Jährigen für einen derjenigen Fahrer im deutschen Kader, dem eine Top Ten-Platzierung zu zutrauen ist. Dieser Aussage ließ Heitmann am vergangenen Sonntag gleich Taten folgen, als er beim Weltcup-Finale der U 23 in Hoogerheide Zehnter wurde. Sein Selbstbewusstsein dürfte damit weiter gestärkt sein und einer guten Weltmeisterschaft nichts mehr im Wege stehen. Diese Chance will Finn Heitmann auch nutzen, denn für ihn wird es die letzte WM als U 23-Fahrer sein.
Über Nicole Kampeters Nominierung wurde lange spekuliert und diskutiert. Denn plötzlich war der Sieg in der Gesamtwertung des Deutschland-Cups nichts mehr wert, obwohl in den Nominierungskriterien fest verankert war, dass neben der Deutschen Meisterin auch die Gewinnerin dieser nationalen Rennserie auf jeden Fall starten wird. Nun fährt Nicole Kampeter doch zur WM nach Belgien und ist eine von sechs Frauen im BDR-Trikot, die in Hooglede-Gits auf Medaillenjagd gehen. Ihre Chancen einzuordnen fällt schwer. Immerhin konnte die 31-Jährige besonders bei den internationalen Einsätzen stets überzeugen. Bei der WM kann Nicole Kampeter somit auf ihre Erfahrung bauen und strebt eine Platzierung unter den ersten 20 an. Bei der immer dichter zusammenrückenden Weltspitze wäre das schon ein großer Erfolg.

Artikel vom 27.01.2007