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Kyrill beschert Delbrücker
Wehr rund 200 Einsätze

Betreten von Waldgebieten lebensgefährlich


Delbrück (al). Seit Donnerstag Nachmittag sind die Kameraden der Feuerwehr Delbrück fast ununterbrochen im Einsatz: Weit mehr als 200 Einsatzstellen wurden Tag und Nacht abgearbeitet. Die Anstrengungen stehen den Feuerwehrkameraden ins Gesicht geschrieben, aber sie helfen, wo sie nur können. »Wir zählen die Bäume schon gar nicht mehr, die wir aus dem Straßenraum gezogen oder zersägt haben. Es sind zu viele«, so der Delbrücker Löschzugführer Peter Schniedertüns am Rande eines heiklen Einsatzes im Pastorenbusch im Norden Delbrücks.
Hier spielten Kinder auf einem Wanderweg, ohne die über ihnen lauernde Gefahr durch eine abgebrochene, mächtige Baumkrone zu bemerken. Einem Anwohner fiel die Gefahrenstelle auf. Er brachte die Kinder in Sicherheit, alarmierte die Feuerwehr und sperrte den Gefahrenbereich selbst mit Flatterband ab. »Wir erleben im Augenblick immer wieder, dass Nachbarn enger zusammenrücken und sich gegenseitig helfen«, lobt Peter Schniedertüns. Über eine Drehleiter können zwei Feuerwehrkameraden die verkeilte Baumkrone heraussägen. »Wieder eine Gefahrenstelle weniger«, atmet Peter Schniedertüns durch und warnte gleichzeitig davor, Waldbereiche zu betreten. »Die Bäume sind angeknackst oder im Boden gelockert. Auch wenn die Bäume unbeschädigt aussehen, kann eine kräftige Böe den Baum zum Kippen bringen.«
In der Geschichte der Freiwilligen Feuerwehr Delbrück habe es eine solche Kette von Einsätzen noch nicht gegeben, stellte am Sonntag Feuerwehrsprecher Meinolf Brökelmann fest. »Die Leitstelle in Ahden löst die Einsätze gar nicht mehr per Funkmelder aus - es sind zu viele. Die Einsatzstellen werden telefonisch an die Einsatzkoordination in der Delbrücker Wache durchgegeben. Hier wird dann nach dem Gefahrenpotential eine Reihenfolge festgelegt und abgearbeitet«, erläutert Brökelmann. Auch bei den zahlreichen Folgeeinsätzen am Wochenende wurden alle verfügbaren Kräfte eingesetzt. Und das, obwohl die freiwilligen Helfer dringend ein Pause benötigen könnten, aber der erneut aufziehend Sturm lässt kaum Zeit zum Durchatmen und verlangt den Feuerwehrkameraden alles ab.

Artikel vom 22.01.2007