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Der »Leuchtturm« löst viele Lacher aus

Kohlessen des SPD-Gemeindeverbandes - »Freischwimmer« zeigten freche Sketche


Hiddenhausen (gb). Ein befreites Lachen erfüllt den großen Saal des Bürgerhauses in Lippinghausen. Die »Freischwimmer« nehmen MARTa aufs Korn. Daran haben die Mitglieder des SPD-Gemeindeverbandes Hiddenhausen ihren Spaß. Der anschließend servierte Grünkohl schmeckt anschließend noch mal so gut.
Gemeindeverbandsvorsitzender Karl-Heinz Heibrock konnte Freitag mehr als 120 Gäste im Haus des Bürgers in Lippinghausen zum schon traditionellen Grünkohlessen der SPD begrüßen. Unter ihnen waren auch der neue Kreisvorsitzende Stephan Schwartze aus Vlotho und Altbürgermeister Harry Rieso.
So bleiben die Genossen auf angenehme Weise im Gespräch, merkte Bürgermeister Ulrich Rolfsmeyer an. Er wagte einen Ausblick auf das gerade angelaufene Jahr. Die Konjunktur nehme den Trend nach oben, dafür spreche die gute Auftragslage in den Unternehmen. Auch die Gemeinde trage dazu bei, indem sie die Gebühren stabil halte. Als Aufgaben der nahen Zukunft benannte Rolfsmeyer den Ausbau der Grundschulen für den Offenen Ganztag und die Entscheidung über den Standort für einen Kunstrasenplatz. Darum bewerben sich bekanntlich der SV Oetinghausen und die SG Schweicheln.
Hauptredner des Abends war der heimische SPD-Bundestagsabgeordnete Wolfgang Spanier. Er sprach von der sozialen Gerechtigkeit, einem historischen wie aktuellen Anliegen der SPD. Die Schere zwischen Arm und Reich gehe immer weiter auseinander, die Armut verfestige sich. Soziale Gerechtigkeit wolle dagegen Chancengleichheit bieten. Dafür sei die Bildungs- und Familienpolitik von entscheidender Bedeutung. Kinder aus sozial benachteiligten Familien hätten nur eine Chance, wenn sie Hilfe erhielten.
Spanier: »In Deutschland sind die Bildungschancen vom Geldbeutel abhängig.« Dagegen könne nur eine kinderfreundliche Politik helfen. Hierfür gebe es eine öffentliche Verantwortung. Als ein Beispiel für die Finanzierbarkeit der Aufgabe nannte Spanier die Aufhebung des Ehegatten-Splittings.
Scharf wandte sich Spanier gegen das aktuell gezeichnete Bild von der Zukunft der Gesellschaft. Die Medien dürften nicht den Krieg der Generationen heraufbeschwören. Vielmehr müsse man das Potenzial der Älteren schöpfen. Das könne man aber nicht mit immer neuen Gesetzen regeln.
Nach soviel ernsthafter Betrachtung lösten die »Freischwimmer«, die aus der Kabarett-AG der Olof-Palme-Gesamtschule hervorgingen, die ernste Stimmung auf. Parodien auf Franz Müntefering und Angela Merkel kamen gut an. Höhepunkt war jedoch, mit Anleihen an das Schwarzlicht-Theater, der MARTa-Sketch.
Der handelt von einem hilflosen Bürgermeister und einem ahnungslosen Stadtrat sowie einem gewieftem künstlerischen Leiter, der am Ende als reicher Mann vom »Herforder Leuchtturm« profitiert.

Artikel vom 22.01.2007