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Spender füllen 152
Konserven mit Blut

Generationenwechsel bei Kreisverwaltungs-Mitarbeitern

Kreis Gütersloh (WB). Ein Generationenwechsel unter den Blutspendern steht an. Viele treue Blutspender scheiden aus Altersgründen aus. Die Lücke, die sie hinterlassen, muss wieder geschlossen werden.

Zwei Tage lang hatten jetzt Neu- und Altspender dazu in den Kreishäusern in Wiedenbrück und in Gütersloh Gelegenheit. Mit gutem Beispiel voran ging der Chef der Verwaltung: Für Landrat Sven-Georg Adenauer war es bereits die zehnte Blutspende. Zusammen mit Kämmerer und Fachbereichsleiter Ingo Kleinebekel, der ebenfalls auf zehn Spenden kommt, gehörte er zu den ersten im Sitzungssaal im Gütersloher Kreishaus.
Mitarbeiter der Kreisverwaltung, der Kreispolizeibehörde, der Werkstatt für behinderte Menschen sowie der Kreissparkasse Wiedenbrück nutzten die beiden Termine des Blutspendedienstes in den Kreishäusern. 152 Blutkonserven verbuchte der Blutspendedienst des Deutschen Roten Kreuzes insgesamt, immerhin neun Erstspender registrierten die Mitarbeiter. »Das ist ein zufriedenstellendes Ergebnis«, kommentierte Werner Brieger von der Abteilung Gesundheit des Kreises die Zahlen. Man müsse berücksichtigen, dass der Personalbestand der Kreisverwaltung sinke. Daran gemessen, sei die Spendenbereitschaft sogar gestiegen. Nichtsdestotrotz warnt auch er vor dem Generationswechsel: »Ältere Menschen spenden häufiger.« Gehen die beispielsweise in Pension und erreichen die Altersgrenze (68 Jahre), fallen sie als Spender weg.
Bereits 1991 wurde die Aktion mit dem Blutspendedienst des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) Münster sowie DRK Gütersloh und DRK Wiedenbrück ins Leben gerufen. Organisiert wird die Blutspendeaktion von der Abteilung Gesundheit der Kreisverwaltung Gütersloh. Ein präziser Zeitplan sorgt dafür, dass ein reibungsloser Ablauf gewährleistet wird.
Wer dem Beispiel der Gütersloher Lebensretter folgen möchte, erfährt unter der kostenlosen Hotline-Nummer 08 00/1 19 49 11, wann die nächsten Blutspendeaktionen in der Umgebung stattfinden. Blutspender müssen zwischen 18 und 68 Jahre alt sein (Neuspender höchstens 60 Jahre) und sich gesund fühlen. Zwischen zwei Blutspenden ist ein Abstand von acht Wochen erforderlich.
Für eine Blutspende sollte man sich etwa eine Stunde Zeit nehmen. Nach der Anmeldung und einigen Voruntersuchungen kommt die eigentliche Blutentnahme, die etwa fünf bis sieben Minuten dauert. Danach folgt eine zehnminütige Ruhephase. Anschließend lädt das Rote Kreuz zu einem Imbiss ein. Und danach? Nach der Blutspende bleibt nicht nur das gute Gefühl, anderen geholfen zu haben. Jeder Blutspender erhält Informationen über seine Gesundheit. Körpertemperatur, Blutdruck, Puls und Blutfarbstoff-Wert werden gemessen. Nach der Blutspende wird die Blutgruppe des Spenders bestimmt beziehungsweise bestätigt. Untersucht wird außerdem, ob eine Lebererkrankung (Hepatitis), die Geschlechtskrankheit Syphilis oder eine HIV-Infektion (AIDS) vorliegt. Frisches Blut ist immer gefragt, weil viele Operationen ohne Bluttransfusionen nicht möglich sind. Auch in der Krebstherapie werden häufig Blutpräparate benötigt. Das Rote Kreuz weist darauf hin, dass mittlerweile etwa jede fünfte Blutkonserve für die Behandlung eines Krebspatienten eingesetzt wird. Da die Zahl der Krebserkrankungen zunimmt, wird tendenziell immer mehr Blut gebraucht.

Artikel vom 20.01.2007