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VMR-Belegschaft schließt
Protestaktionen nicht aus

Betriebsversammlung: Fronten sind weiter verhärtet

Herford / Löhne (per). Die Entscheidung, ob künftig noch VMR-Busse auf den Straßen des Kreises fahren, entscheidet sich am 2. Februar. Bis dahin hat bekanntlich Noch-Eigentümer Üstra Zeit, ein nachgebessertes Angebot zum Erwerb der Linienkonzession bei der Bezirksregierung abzugeben. Die Hoffnungen hierfür sind nach einer Betriebsversammlung gestern im Becker Krug in Löhne allerdings nicht gestiegen.

150 von 180 VMR-Beschäftigten waren gekommen, um sich die Argumente der Üstra anzuhören. »Die allerdings zeigt sich in keiner Weise verhandlungsbereit«, sagte Verdi-Sekretär Werner Linnemann nach der dreieinhalbstündigen, nicht öffentlichen Veranstaltung. So fordere das Hannoveraner Unternehmen weiterhin von VMR, 1,5 Millionen Euro im Jahr einzusparen. »Im Bereich des Personals würde dies Lohnabstriche um 33 Prozent bedeuten«, verdeutlichte VMR-Betriebsratsvorsitzender Jürgen Märtens.
In die prekäre Situation sind die VMR auch deshalb gekommen, weil sich mit der NVO, einem Tochterunternehmen der BVO, ein weiteres Unternehmen um die Konzession für die Herforder Linien beworben hat. Die VMR müssen deshalb nun ihr Leistungsangebot nachbessern, »doch das hat die Üstra bislang nicht unterschrieben«, sagte Jürgen Märtens.
Der Gewerkschafter und der Betriebsrat werfen den Hannoveranern vor, dass sie sich mit aller Macht aus der Region zurückziehen wollen, »und das auf die Kosten der VMR-Belegschaft«, ärgerte sich Märtens. Schließlich sei man zu finanziellen Abstrichen bereit. Märtens: »Unser großes Ziel ist die Eigenwirtschaftlichkeit.«
Mittlerweile schließt das Herforder Unternehmen Protestaktionen nicht mehr auf. »Wir werden zunächst Unterschriftenlisten in unseren Bussen auslegen und die Gäste darüber aufklären, welche Folgen es haben kann, wenn wir keine Konzession mehr erhalten«, erklärte Märtens. Auch wolle man an die Kommunen herantreten und bei Ihnen um Unterstützung werben. »Und es könnte ja auch mal sein, dass eine Betriebsversammlung nicht an einem Sonntag, sondern, wie vom Betriebsrecht vorgesehen, während der Arbeitszeit stattfindet.«

Artikel vom 22.01.2007