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Sturmwinden folgt ein
flammendes Inferno

Großbrand zerstört Bauernhof - 500 000 Euro Schaden

Vlotho/Kreis Herford (jg). Ein Großbrand hat am frühen Freitagmorgen Wohnhaus und Wirtschaftsgebäude auf dem Hof Röntorfer Straße 6 in Vlotho bis auf die Grundmauern zerstört. Die beiden Bewohner wurden im Schlaf überrascht. Sie konnten sich in Sicherheit bringen. Der Feuerwehr gelang es, ein Übergreifen der vom starken Wind angeschürten Flammen auf benachbarte Gebäude zu verhindern.

»Ich habe nur das nackte Leben und eine Jeans gerettet. Alles andere ist weg. Keine Uhr, kein Handy. Nichts von dem ist mehr da, was sich im Laufe eines Lebens angesammelt hat«, sagte Christiane Flörkemeier, die mit ihrem Lebensgefährten im Obergeschoss des abgebrannten Hauses von den Flammen überrascht worden war.
Ein ungewöhnliches Klopfen habe sie in der Nacht aus dem Schlaf gerissen: »Ich dachte, wir haben einen Marder. Durch die offene Küchentür hab ich dann Flammen gesehen und sofort geschrien: Hermann, steh' auf! Es brennt!« Durch das noch unbeschädigte Treppenhaus gelang den beiden Bewohnern die Flucht ins Freie.
Um 4.40 Uhr ging der Alarm in der Leitstelle ein. Sieben Minuten später waren bereits die Mitglieder der Löschgruppe Steinbründorf und Wehrführer Torsten Sievering auf dem Weg. Noch auf der Hinfahrt gab er Vollalarm für die gesamte Vlothoer Wehr - die Nachtruhe nach dem Orkan hatte für viele freiwillige Einsatzkräfte keine drei Stunden gedauert.
Beim Eintreffen des Wehrführers brannte das landwirtschaftliche Gebäude bereits in voller Ausdehnung, und die Flammen hatten sich schon bis in den Dachbereich des Wohngebäudes durchgefressen.
Die Feuerwehr war in diesem Außenbereich mit einem Großaufgebot vor Ort: Um die Wasserversorgung sicherzustellen, forderte Torsten Sievering vier zusätzliche Tanklöschfahrzeuge aus Hohenhausen, Bad Oeynhausen, Herford und Eilshausen an. Zusammen mit den sechs eigenen Tanklöschfahrzeugen konnten so im Pendelverkehr 35 000 Liter Wasser transportiert werden. Aufgetankt wurden die Wagen an den Hydranten an der Lemgoer Straße und im Industriegebiet Hollwiesen. Über eine ein Kilometer lange Schlauchleitung wurde außerdem Wasser von der Pehlenstraße geholt. »Weil auch das bei diesem Großbrand noch nicht ausreichte, haben wir noch drei Pumpen an den Teichen hinter dem Haus eingesetzt«, erläuterte Sievering die schwierige Wasserversorgung. Unterstützt wurden die etwa 90 Feuerwehrleute auch noch vom Atemschutz-Gerätewagen und vom Lichtmasten-Sonderfahrzeug aus Eilshausen.
Ob der Brand in Zusammenhang mit dem Unwetter steht, werden Sachverständige herausfinden müssen. Der Sachschaden dürfte bei etwa 500 000 Euro liegen.

Artikel vom 20.01.2007