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Prinzenpaar erobert die Narren-Herzen

Galaabend der Karnevalsgesellschaft

Von Eva Brinkmann
Nieheim (WB). »Wir wollen mit euch feiern, bis die Bude kracht!« - Dieses nicht ganz wörtlich zu nehmende Versprechen kam beim Narrenvolk bestens an. Stefan Pollmann und Julia Schunicht, die neuen Regenten der Nieheimer Karnevalsgesellschaft, eroberten die Herzen der Jecken im Sturm.

Die Prinzenproklamation war Höhepunkt eines mit hochkarätigen Programmpunkten gespickten Galaabends in der restlos ausverkauften Stadthalle. Mehr als 1000 bestens gestimmte Gäste fieberten dem Augenblick entgegen, an dem das am besten gehütete Geheimnis der Karnevalshochburg gelüftet wurde.
Um Punkt 22.11 Uhr war es dann soweit: Angeführt von Präsident Fritz Rodemeier betraten die neuen Majestäten den Festsaal, wo ihnen die dort Versammelten einen begeisterten Empfang bereiteten. Beide sind »waschechte« Nieheimer. Der 30 Jahre junge Stefan Pollmann, der in Nieheim bislang vor allem als Stürmer im FC von sich hat hören lassen, arbeitet in Paderborn als Steuerbeamter, was ihm den Prinzennamen »der offensiv Steuernde« eingebracht hat. An seiner Seite regiert Julia Schunicht, die damit in die Fußstapfen ihres Vaters Franz-Josef tritt, der 1987 Prinz Karneval war. Die 26-Jährige, die in Hamburg als Industriekauffrau tätig ist, regiert unter dem Namen »die Weltoffen-Fröhliche«.
Mit der Kürung des jungen Regentenpaares hieß es aber auch Abschied nehmen von ihren sympathischen Vorgängern. Prinz Helmut »von Soll und Haben« und Prinzessin Irene, »die Aufmunternd-Gesellige«, bedankten sich für »ein wunderschönes Jahr«.
Eingebettet war die Proklamation in ein buntes Programm getreu dem Sessions-Motto der Karnevalsgesellschaft: »ÝOlle mehÜ zur Narrenzeit bringt unbeschwerte Fröhlichkeit!« Neben zahlreichen Gästen aus Politik und Gesellschaft, darunter viele Förderer des Karnevals in Nieheim, freute sich Präsident Rodemeier, auch das Silber-Prinzenpaar Gisela und Rudi Kautzor begrüßen zu können.
Die Prinzengarde bot Tanz vom Feinsten, und die Gruppe »Nömsche Brut« heizte im Western-Look mit stimmungsvoller Country-Musik gehörig ein. Die Juniorengarde stellte eindrucksvoll unter Beweis, dass sie den »Großen« in kaum etwas nachsteht. Und die Steinheimer Stadtgarde sorgte mit ihrer humorvollen Tanzdarbietung für Lachtränen.
Zu den Höhepunkten zählten die Auftritte von Carmen Meier und Nicole Fischer, die in frechem 50er-Jahre-Outfit Lebensfreude pur verbreiteten, sowie des Solo-Mariechens Katharina Nowak, die mit hervorragender Körperbeherrschung und ihrem Temperament zu begeistern wusste.
Natürlich durften auch Büttenreden nicht fehlen. Bauchredner Markus Rose aus Steinhausen ließ seinen frechen Raben Ronny allerlei Scherze mit dem Publikum treiben. Als »münsterländischer Bauer« sorgte der Delbrücker Helmut Meiwes für erstklassige Belustigung.
Ihren Karnevals-Ohrwurm »Das bleibt für immer«, der es bis auf Platz vier der »Närrischen Hitparade« des WDR geschafft hatte, brachten Berry und seine Freunde mit. Die »Käsroller« hatten so manchen Gassenhauer aus dem Nieheimer und dem Kölner Karneval im Repertoire, und die »Emmersingers« boten die passende Einstimmung zum großen Finale mit Showtanz der Prinzengarde und der Schunkelrunde zur Musik von »Sunset«.

Artikel vom 22.01.2007