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Warnung vor Panikmache

Nach Angriff auf Schülerin Polizeipräsenz und Aufklärung

Hiddenhausen (gb). Bereits zum zweiten Mal innerhalb weniger Monate ist ein Kind aus einer Grundschule, in diesem Fall ein Mädchen, von einem Erwachsenen unsittlich angegangen worden.
Mit einem Informationsabend für Eltern, weiterer, gezielter Aufklärung für Kinder und verstärkter Präsenz wollen die Grundschule Lippinghausen und die Polizei auf den Umstand reagieren.
Wie berichtet, war das achtjährige Mädchen vor mehr als einer Woche auf dem Weg zum AWO-Schulkinderhaus von einem bisher unbekannten Mann angesprochen worden. Nur weil das Mädchen sich strikt weigerte, in den Wagen des Unbekannten zu steigen und sich auch nicht unter Gewaltanwendung in das Fahrzeug zerren ließ, konnte es sich retten.
Sie habe sich nach dem Vorfall an das Kommissariat Vorbeugung bei der Kreispolizeibehörde gewandt, sagt Schulleiterin Erika Wemhöner. Kriminalhauptkommissarin Bettina Reich will nun wahrscheinlich Anfang Februar die Eltern informieren und stärken. Auch die Kinder in der Schule werden fortlaufend zum Thema informiert. Schon seit Jahren tritt eine Theatergruppe auf, die die Kinder über mögliche Übergriffe Erwachsener aufklärt. Dieses Angebot soll nun auch auf die ersten und zweiten Klassen ausgedehnt werden. »Natürlich sind die Eltern nach dem jüngsten Vorfall verunsichert, die Kollegen waren schockiert«, sagt Wemhöner. Doch sie warnt auch vor Panikmache. »Wir können die Kindern nicht immer an die Hand nehmen.« Wichtig sei, die Schüler stark zu machen. Unterstützung finden sie bei der Polizei, die in den kommenden Wochen vor den Grundschulen der Großgemeinde verstärkt präsent sein will. Bezirksbeamter Dieter Mailänder fährt vermehrt Streife. Die Polizei geht davon aus, dass es sich in beiden Fällen um denselben Täter handelt, sagt Polizeisprecher Wolfgang Haase. Auch er wirbt dafür, die Kinder stark zu machen.

Artikel vom 20.01.2007