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Großer Ansturm auf
die Versicherungsbüros

Orkan-Schäden werden überwiegend erstattet


Kreis Höxter (rob). Orkantief »Kyrill« hat in den Versicherungsbüros im Kreis Höxter gestern für Überstunden gesorgt. »Wir hatten bis Mittag allein in unserem Büro in Höxter 140 Schadensfälle zu bearbeiten«, berichtete Holger Lachmann, Schadensbeauftragter der Provinzial. Er rechnet mit einer sechsstelligen Schadenssumme. Durch den Ausnahmesturm sind überwiegend Bäume entwurzelt, Dachziegel herabgestürzt sowie Gebäude und Autos beschädigt worden. »Von Unwetterschäden betroffene Bürger sollen sich umgehend bei ihrer Versicherung melden, die Schäden werden dann sehr schnell geregelt«, kündigte Lachmann an.
In der Regel haften Gebäude-, Hausrat- und Kaskoversicherungen bei Orkanschäden. Holger Lachmann nennt Fallbeispiele: Fällt ein Baum auf ein Auto, zahlt die Teilkasko, in der Sturm mitversichert ist. Bei Schäden am Wohnhaus (Dachziegel) übernimmt die Wohngebäudeversicherung den Schaden. Gleiches gilt für Firmengebäude. »Bei uns in Höxter sind viele Dachschäden, Schäden durch umgefallene Bäume und in Höxter wegen Überspannung durch das Gewitter gemeldet worden«, sagt der Provinzial-Experte. Der Orkan »Kyrill« werde für die Versicherer weitaus teurer als der letzte große Sturm »Jeanett« Ende Oktober 2002. Lachmann und seine Kollegen waren gestern Morgen schon sehr früh bei den ersten Kunden.
Überschwemmungen sind übrigens zumeist nicht abgedeckt. Versicherungsschutz besteht nur, wenn der Kunde eine Zusatzversicherung gegen »Elementarschäden« abgeschlossen hat, sagen NRW-Verbraucherschützer. Sturmschäden an der Wohnungseinrichtung übernehmen Versicherer nur für Haushaltsgegenstände, die in einem Gebäude untergebracht waren, das ebenfalls vom Wind beschädigt worden ist.

Artikel vom 20.01.2007