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Ab 2.17 Uhr sank der Pegel wieder

Sturmnacht: Ems drohte, über die Ufer zu treten - Straßen bis Freitag Mittag gesperrt

Rheda-Wiedenbrück (dibo). Nach dem Sturm drohte die Flut: Bis 2.17 Uhr am Freitag schien es als, würde die Ems über die Ufer treten. Bis dahin hatte der Pegel bereits die Marke 4,05 Meter erreicht - um dann zur Erleichterung von Feuerwehr Anwohnern wieder zu fallen.

In der Nähe des Freibades Rheda zeigte sich noch am Freitag Morgen besonders deutlich, wie eng es in der Nacht geworden sein muss. Trockenen Fußes hätte niemand mehr auf den Ruhebänken am Ufer Platz nehmen können. Zwischen Wasseroberfläche und der Unterseite der Emsbrücke, die den Reinkenweg über den Fluss »verlängert«, waren gerade noch 30, 40 Zentimeter Platz. Weil aber in den kommenden Tagen »kein Starkregen« zu erwarten sei, werde sich die Lage weiter entspannen, so Carolin Wendte, persönliche Referentin von Bürgermeister Bernd Jostkleigrewe.
Aber auch ohne Hochwassereinsatz haben die Rheda-Wiedenbrücker Rettungskräfte in der Nacht zu Freitag Außergewöhnliches geleistet. 175 Feuerwehrleute waren unterwegs, mussten allein bis um zwei Uhr 129 Einsätze abarbeiten - in der Regel umgestürzte Bäume, die Straßen blockierten, Autos demoliert hatten oder auf Stromleitungen und Laternen gefallen waren. Die Feuer- und Rettungswache am Nordring diente als Zentrale, von der aus Stadtbrandmeister Ulrich Strecker - unterstützt von Wolfgang Pollmeier (Leiter der Rettungswache) und Heinz Bremehr sowie Hans-Bernd Hensen (Fachbereich Öffentliche Sicherheit und Ordnung) - die Einsätze koordinierte. Der DRK-Ortsverband Rheda-Wiedenbrück versorgte die Retter, der Baubetriebshof sperrte Straßen. Besonders wichtig: Menschen kamen in der Sturmnacht zumindest auf Rheda-Wiedenbrücker Gebiet nicht zu Schaden.
Und schon um 5.30 Uhr waren wieder alle fünf Löschzüge der Freiwilligen Feuerwehr unterwegs, um weiter aufzuräumen. Bereits um 9.30 Uhr standen 14 Einsätze auf dem Dienstplan. Radheide, Burgweg, Hellweg, Frankenbrink und Stromberger Straße konnten erst im Laufe des Freitags wieder für den Verkehr frei gegeben werden. Die Ordnungshüter warnen dringend davor, in den nächsten zwei bis drei Tagen bewaldete Bereiche, aber auch Friedhöfe, zu betreten. Zu groß ist die Gefahr, dass Äste herabfallen oder sogar Bäume umstürzen könnten. Tipps für den Selbstschutz gibt's auf der städtischen Homepage oder im Faltblatt »Vorsorge für den Notfall«. Ansprechpartner bei der Stadtverwaltung sind Annette Sonntag (Telefon 963-244) und Thorsten Zwick (Telefon 963-326).
www.rheda-wiedenbrueck.de.

Artikel vom 20.01.2007