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Industrie in
Lippe meldet
ein Wachstum

IHK: Boom in fast allen Branchen

Detmold/Kreis Lippe (SZ). Die Industrie- und Handelskammer Lippe zu Detmold (IHK) sieht die Lippische Industrie auf dem Wachstumspfad. In den 267 lippischen Betrieben des verarbeitenden Gewerbes mit 20 und mehr Beschäftigten wurde laut IHK von Januar bis November 2006 ein Gesamtumsatz von 4,6 Milliarden Euro erwirtschaftet.

Dies entspreche einem Plus von 10,8 Prozent. Im Ausland sei ein Umsatz von 1,8 Milliarden Euro erzielt worden. »Erfreulich, dass neben dem hervorragenden Auslandsgeschäft mit einem Plus von 15,4 Prozent auch die Binnennachfrage um acht Prozent anzog«, teilt Axel Martens, Hauptgeschäftsführer der IHK, mit.
Lippe übertreffe damit weit den Landes- und Bundesdurchschnitt. In NRW sei der Gesamtumsatz um 2,4 Prozent (Bund 6,9 Prozent) gestiegen, wobei die Binnennachfrage um 0,8 Prozent gesunken sei und der Auslandsumsatz um 7,6 Prozent zugenommen habe. Die Exportquote, das ist der Anteil des Auslandsumsatzes am Gesamtumsatz, habe in Lippe bei 39,5 Prozent (NRW: 40,6 Prozent) gelegen. Die Zahl der Beschäftigten in der Industrie sei um 0,5 Prozent auf 28 650 im Jahresdurchschnitt zurückgegangen.
Von wenigen Ausnahmen abgesehen, habe das Geschäft in nahezu allen Branchen geboomt, überwiegend sogar zweistellig. Elektrotechnik, Maschinenbau, Metall- und chemische Industrie hätten ein Umsatzplus von mehr als 16 Prozent gemeldet. In allen vier Branchen sei neben dem guten Auslandsgeschäft auch die Nachfrage im heimischen Markt zweistellig gewachsen. In der Metallindustrie habe sich die Binnennachfrage sogar besser als das Exportgeschäft entwickelt.
Zu den Märkten mit nachlassender Exportdynamik gehöre das Holzgewerbe sowie die Verlags- und Druckindustrie - Branchen mit unterdurchschnittlichen Exportquoten. Aber auch die Medizin-, Steuer- und Regelungstechnik, in der fast jeder zweite Euro im Ausland verdient werde, hätten zurzeit Probleme, Geschäftserfolge auf ausländischen Märkten zu erzielen.
Am Ende der Konjunkturskala stehe der Fahrzeugbau. In dieser Branche seien sowohl im Inland- als auch im Auslandsgeschäft ein Viertel des Umsatzes weggebrochen.
Diese überwiegend gute Geschäftsentwicklung habe positive Auswirkungen auf die Nachfrage nach Mitarbeitern: in der Elektrotechnik, der in Lippe beschäftigungsstärksten Einzelbranche, hätten insgesamt 130 Personen einen neuen Arbeitsplatz gefunden. Auch das Verlags- und Druckgewerbe (plus 6,7 Prozent), die Metallindustrie (plus drei Prozent) und die Medizin-, Steuer- und Regelungstechnik (plus zwei Prozent) hätten zusätzliches Personal eingestellt. Leider sei der Arbeitsplatzzuwachs aufgezehrt worden von den Branchen, die die Zahl der Beschäftigten reduzieren mussten, wie die Möbel- und Holzindustrie.

Artikel vom 20.01.2007