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»Sie waren ein Lehrer und Schulleiter mit Leib und Seele«

Ingo Rüchel nach 23 Jahren am Städtischen Petrus-Legge-Gymnasium in die Freistellungsphase verabschiedet

Von Frank Spiegel
Brakel (WB). Eine Ära endet: 23 Jahre lang hat Ingo Rüchel als Schulleiter die Geschicke des Städtischen Petrus-Legge-Gymnasiums (PLG) Brakel gelenkt. Gestern wurde er in die Freistellungsphase der Altersteilzeit verabschiedet.

Dass er seine Sache nicht nur gut, sondern vorbildlich gemacht hat, daran ließ bei der Verabschiedung gestern niemand Zweifel. Er verfüge über ein hohes Maß an Fingerspitzengefühl, Geduld und Fairness, zeige eine immense Einsatzbereitschaft und einen menschlichen Führungsstil, er sei vielseitig und umsichtig -Êdas sind nur einige der lobenden Worte, die Vertreterinnen und Vertreter aus Schule, Verwaltung und Kirche bei dem Festakt fanden.
Die Liste der Ehrengäste führten als Vertreter der Bezirksregierung Ingo Klemisch und für die Stadt Brakel als Schulträger Bürgermeister Friedhelm Spieker an. Für die christlichen Kirchen war Pfarrerin Anette Düpree erschienen.
»Ein Jegliches hat seine Zeit, und alles Vorhaben unter dem Himmel hat seine Stunde«, zitierte Bürgermeister Friedhelm Spieker aus dem Buch Salomon. Nun sei Ingo Rüchel am Ende eines Lebensabschnitts angekommen und könne sich endlich mehr Zeit für sich und sein privates Umfeld gönnen. Die Aufgabe des Schulleiters sei mit einer großen Verantwortung verbunden gewesen, stünden doch Menschen im Mittelpunkt, die Förderung und Zuspruch bräuchten. Ingo Rüchel habe die Erwartungen, die Schüler, Eltern, Kollegium, die Schulaufsicht und der Schulträger in ihn gesetzt hätten voll erfüllt und für ein gutes Klima am PLG gesorgt.
Das unterstrich auch Renate Korte als Vertreterin des Kollegiums eindrucksvoll. Das oft genutzte Wort vom »wohlverdienten Ruhestand« treffe auf Ingo Rüchel in besonderem Maße zu. Er sei mit viel Idealismus angetreten und habe auf ein kooperatives Miteinander im Kollegium gesetzt. Dieses Ziel durchzusetzen sei nicht immer einfach gewesen und letztendlich nicht am Widerstand Einzelner gescheitert. »Der Anfang war nicht leicht«, blickte sie zurück. Ingo Rüchel habe sich als idealer Schulleiter erwiesen, das PLG sei gut aufgestellt. »Sie waren immer für uns da, haben uns Vertrauen übertragen und Vertrauen geschenkt«, bedankte sie sich im Namen des Kollegiums.
Die vertrauensvolle Zusammenarbeit lobten auch die Schulpflegschaftsvorsitzende Gabriele Elbracht-Hülseweh und die Fördervereinsvorsitzende Astrid Brinkmann. Für die Schülerschaft bedankten sich Ute Happe und Matthias Meffert bei dem scheidenden Schulleiter für dessen Engagement. Werner Klare lobte im Namen der gymnasialen Schulleiter, deren Sprecher Ingo Rüchel war, dessen Qualitäten.
Dieser war sichtlich bewegt angesichts des Abschieds. »Ich habe versucht, Impulse zu geben und zwischen den Akteuren zu vermitteln. Das war eine nicht immer leichte, aber interessante und spannende Aufgabe.« Er habe darauf gesetzt, Vertrauen in die eigene Leistungsfähigkeit zu vermitteln und Freiräume zu öffnen, in denen sich die einzelnen Personen entwickeln konnten: »Das hat Früchte getragen.« Er erinnerte zudem an zahlreiche Projekte, die im PLG als erster Schule im Kreis Höxter begonnen haben und heute überall zum Standard gehören.

Artikel vom 20.01.2007