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Fußgänger-Tunnel wird dicht gemacht

Bauausschuss befürwortet Mittelinsel als Ersatz - Straßenbauprogramm 2007

Von Julia Kleinschmidt
Lübbecke (WB). Nachdem die Stadtverwaltung kaum Chancen sieht, das Urteil des Verwaltungsgerichts Minden in Sachen Verkehrsregelung Weingartenstraße anzufechten (siehe LK vom 18. Januar) müssen sich Autofahrer darauf einstellen, dass spätestens zum 2. Februar (dann erlangt das Urteil Rechtskraft) stadteinwärts ein Schild mit dem Hinweis »Einfahrt verboten« aufgestellt wird.

Wie es nun weitergeht mit der Verkehrsführung in der Innenstadt - z.B. Öffnung der Danzelstätte oder andere Alternativen - müssen nach Auskunft des Beigeordneten Achim Wippermann in den kommenden Monaten die politischen Gremien diskutieren.
Abgelaufen ist dagegen die Gnadenfrist für den »Schmuddel-Tunnel« an der B 239 im Bereich Franz-Welschof-Straße. Dort soll eine Mittelinsel entstehen. Dafür hat sich der Bauausschuss am Mittwoch ausgesprochen.
In der Vergangenheit war schon oft über den Tunnel diskutiert worden. Eine sichere Möglichkeit für Fußgänger, die Straße zu passieren auf der einen Seite - aber auch ein Angebot, das offenbar nur wenig genutzt wird. Für die Sanierung der Anlage würden nach Auskunft der Verwaltung etwa 80 000 Euro auf die Stadt zukommen, zuzüglich den weiteren Unterhaltungskosten in den kommenden Jahren. Die Stadt hatte den Landesbetrieb Straßen NRW aufgefordert, Alternativen zu prüfen. Inzwischen liegt der Entwurf einer zweiter Meter breiten Mittelinsel vor. Dafür sei zwar eine kleine Verschenkung der Straße nach Nordwesten und somit auch Grunderwerb auf der Westseite nötig, hier sehe es aber gut aus, sagt die Verwaltung. Außerdem spare die Stadt eine Menge Geld: Für den Rückbau des Tunnels entstünden lediglich Kosten in Höhe von 12 100 Euro und etwa 1 000 Euro für die Bordsteinabsenkung.
Bernd Sasse-Westermann (LK) befürchtete, eine Mittelinsel würde der Verkehr ins Stocken bringen, eine Ansicht, die Jürgen Rohleder (SPD) nicht teilte: »Eine Mittelinsel ist kein Zebrastreifen. Ich sehe da keine Probleme.« Sasse-Westermann sprach sich mit Blick auf die Weingartenstraße außerdem für ein Gesamtkonzept aus, »sonst ist das alles nur Stückwerk«.
»Da schlagen zwei Herzen in einer Brust«, bekannte Rolf-Wilhelm Tiemeyer (CDU). Zwar sei der Tunnel eine sichere Lösung, werde aber nicht angenommen. Andererseits hegte er Zweifel, ob die Mittelinsel so eingerichtet werden könne und ob man mit den gut 12 000 Euro auch hinkomme. Letztlich machte der Ausschuss aber »Nägel mit Köpfen«. Der Landesbetrieb soll nun die Planungen für die Insel vorantreiben und den Rückbau des Tunnels veranlassen.
Einstimmig beschlossen wurde das Straßenbauprogramm 2007. So soll die Straße »Am Denkmal« für 125 000 Euro ausgebaut und mit einem Gehweg versehen weden. Auch die Einmündung Gerbergasse auf die B 239 wird nach Süden erweitert, um diesen Knotenpunkt zu entlasten und mehr Fahrzeugen gleicheitig das Abbiegen nach links bzw. die Fahrt geradeaus/nach rechts zu ermöglichen. Die Errichtung eines Gehweges an der Büssingstraße wurde geschoben. Hier soll die Verwaltung Alternativen vorschlagen, die dringlicher sind.

Artikel vom 20.01.2007