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Wälder bleiben vorerst gesperrt

Feuerwehr spricht in einer ersten Bilanz von gewaltigen Schäden

Von Per Lütje
Löhne (LZ). Der Tagesanbruch brachte es ans Licht: »Der Schaden, den der Orkan angerichtet hat, ist gewaltig«, sagte Wehrführer Dieter Weinberg nach einer Rundfahrt durch die Stadt. Umgestürzte Bäume, voll gelaufene Keller, abgedeckte Dächer, zerstörte Fassaden - »Kyrill« hatte in der Werrestadt ganze Arbeit geleistet.

Insgesamt 163 Mal musste die Feuerwehr zwischen Donnerstagmittag und Freitagmorgen ausrücken. »Zunächst meist wegen umgestürzter Bäume, am Abend dann vor allem wegen Wassereinbrüchen in Kellern«, sagte Weinberg.
Besonders dramatisch gestaltete sich die Situation auf der Bergkirchener Straße, die um 22 Uhr auf einer Länge von 100 Metern bis zu einem halben Meter unter Wasser stand. Die angrenzenden Äcker konnten die Regenmengen nicht mehr aufnehmen und verwandelten sich zusehends in eine riesige Seenplatte. Die Folge: Viele Grundstücke entlang der Bergkirchener Straße und der Siemshofer Kirchstraße soffen regelrecht ab. Mit 200 Sandsäcken, die der Bauhof in aller Eile gefüllt hatte,wurde das Unmögliche versucht.
Um 2.30 Uhr in der Nacht waren die Einsatzkräfte mit dem Gröbsten durch. »Ich habe es sogar geschafft, zwischen 4.30 und 5.30 Uhr eine Stunde Schlaf zu ergattern«, erzählte Weinberg. Dann hieß es wiedert raus aus den Federn und ab zum Pumpen: »In vielen Kellern lief erneut Wasser nach, so dass wir heute Morgen bereits 33 Einsätze hatten«, sagte der Wehrführer am Freitagmittag.
Derweil war der Bauhof damit beschäftigt, die zahlreichen umgestürzten Bäume zu beseitigen, um blockierte Wege und Straßen wieder passierbar zu machen. Am Montag dann sollen die stummen Zeugen von Orkan »Kyrill« kleingesägt und abtransportiert werden.
Obwohl der Wind deutlich nachgelassen hat, mahnt die Stadt noch zur Vorsicht und empfiehlt Bereiche mit großem Baumbestand zu meiden. »Viele Bäume müssen jetzt erst einmal überprüft werden, inwieweit sie Schaden genommen haben«, erklärt Heike Nolte vom Umweltamt der Stadt Löhne. Darüber hinaus bestehe die Gefahr, dass sich abgebrochene Äste im Baum verhakt hätten und bereits bei einem leichten Windstoß zu Boden fallen könnten.
Die Gohfelder Schweiz darf vorerst nicht betreten werden. ,Hier waren zahlreiche Bäume umgeknickt, die unter anderem drei Stromleitungen kappten. Ein Techniker von Eon war am Freitag vor Ort, um den Schaden zu reparieren. Aufgrund der Gefahr durch umstürzende Bäume und herunterfallende Äste gilt die Sperrung jedoch für das gesamte Wochenende.

Artikel vom 20.01.2007