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Zugezogene Mitbürger sind Gewinn

Landrat verstärkt Integration - Neujahrsempfang würdigt das Ehrenamt

Von Karl Pickhardt
Kreis Paderborn/Wewelsburg (WV). Landrat Manfred Müller will die Einbindung und Integration zugezogener Menschen im Paderborner Land zu einem Schwerpunkt-Thema erheben. Das kündigte der Landrat beim Neujahrsempfang am Wochenende in der Wewelsburg an. Im Kreis Paderborn leben etwa 20 000 Ausländer.

Der wirtschaftliche Gesamterfolg einer Region hängt nach Einschätzung von Landrat Müller auch von einer internationalen Positionierung ab. Heimische Unternehmen müssten einschließlich Handwerk auf der internationalen Bühne zuhause sein. Deshalb komme der Auf- und Annahme ausländische Mitbürger eine wichtige Bedeutung zu. Der dank Geburtenüberschüsse und Zuwanderungen wachstumsfreudige Kreis Paderborn werde noch mehr Anstrengungen unternehmen, um zugezogenen Menschen Arbeit und ein Wohlfühl-Klima zu bieten.
Dazu zähle auch ein familienfreundlicher Kreis. Das reichhaltige Familienangebot soll am 6. Mai in Delbrück bei einem Kreisfamilientag präsentiert werden. Landrat Müller begrüßt, dass mittlerweile elf Kindergärten im Paderborner Land Familienzentrum werden wollen. »Die Familie wird wieder im Fokus unseres Geschehens stehen«, sagte Müller.
Zur Integrationspolitik gehöre auch die Förderung der Sprachkompetenz. Der Kreis Paderborn unterstütze daher spezielle Sprachförderungsprogramme in Kindergärten. In weiteren Programmen sollen auch die Eltern an die deutsche Sprache herangeführt werden.
»Integrationsarbeit ist wichtig und kann für uns alle nur von Vorteil sein«, betonte Landrat Müller. Im Kreishaus sei deshalb eine Fachstelle für Integrationsarbeit eingerichtet worden. Menschen, die nicht in die Gesellschaft integriert würden, erlebten einen herben Verlust an Lebensqualität. Ein Leben ohne Arbeit und in Abhängigkeit sozialer Leistungen führe zu sozialen Problemen bis hin zu kriminellen Handlungen.
Beim Neujahrsempfang in der guten Stube der Wewelsburg ehrte der Landrat mit der 83-jährigen Katharina Gerke aus Paderborn, Bodo Kirchwehm aus Delbrück-Hagen und Rudolf Dauber aus Wewer drei Menschen, die Beispielhaftes für ihre Mitbürger und damit auch für die Integration geleistet haben. Katharina Gerke ist der »gute geist« für blinde Menschen. Sie erstellt ehrenamtlich in einem Blindenschriftenverlag Medien für Blinde. Seit 1991 gehört die Paderbornerin zu den »Grünen Damen« in der Vincenz-Frauenklinik und betreut dort erkrankte Menschen Sie organisiert auch kleinere Ausflugsfahrten für ältere Damen, »damit sie etwas vom Leben haben« (Gerke).
Bodo Kirchwehm aus Delbrück-Hagen ist der schier unermüdliche Motor im Sportverein SV DJK Sudhagen. Der Sportvereins-Vorsitzende, dem der Trainingsanzug zur zweiten Haut geworden ist, trage die Hauptlast beim Aufschwung des SV Sudhagen. Kirchwehm sei auch der Bau des neuen Sportplatzes zu verdanken. Er ist ein kleines Motivations-Genie.
Rudolf Dauber ist seit mehr als 40 (!) Jahren Ortsheimatpfleger in Wewer und langjähriger Vorsitzender vom Heimatbund Wewer. »Er hat über 40 Jahre lang Verantwortung für eine intakte Dorfgemeinschaft übernommen«, lobte der Landrat. Müller: »Mit seinen Ideen half er der heimischen Politik, gute Richtungen für Wewer zu finden«. Dauber trage dazu bei, dass »Wewer ein Ort ist, an dem Heimat stattfindet«.

Artikel vom 22.01.2007