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Schafe gerettet und Schlamm beseitigt

Feuerwehr wegen des Orkantiefs im Dauereinsatz - mehrere Unfälle - keine Verletzten

Von Volker Zeiger, Lisa de Boer, Sandra Hölscher und Thomas Meyer
Spenge (SN). Mehr als 70 Mann der Freiwilligen Feuerwehr haben gestern gegen die Auswirkungen des Orkantiefs angekämpft. Mehrere Unfälle mit Sachschäden wurden registriert. Glück hatten zwei Personen in einem Wagen, der zwischen zwei umgestürzten Bäumen liegen geblieben war.

Nach Auskunft von Stadtbrandinspektor Norbert Ewering war der Unfall auf der Raiffeisenstraße passiert, vor und hinter dem Personenwagen stürzten fast zeitgleich die beiden Bäume um. Die Insassen kamen mit dem Schrecken davon, Feuerwehrleute zersägten die Stämme und räumten die Straße frei.
Die Einsatzkräfte der fünf Spenger Löschgruppen befreiten retteten an der Neuenkirchener Straße eine Herde Schafe vor dem Ertrinken, berichtete Ewering weiter. Außerdem wurde die Wehr zu Hilfe gerufen, weil auf der Mühlenburger Straße drei Autos aufeinander gefahren waren. Daneben rückten die 70 Feuerwehrmänner zu mehreren umgestürzten Bäumen und mit Wasser voll gelaufenen Kellern aus. Dazu kamen abgedeckte Dächer sowie überflutete und verschmutzte Fahrbahnen. »Bis wir alle Einsätze abgearbeitet haben, werden noch einige Stunden vergehen, aber das Schlimmste haben wir hoffentlich überstanden«, erklärte Norbert Ewering gegen 21 Uhr.
Kaum gesagt, musste die Wehr zur Mühlenburg ausrücken, wo sich ein Gastank aus einer Halterung gelockert hatte. Die Blauröcke sicherten den Tank.
Gegen 15 Uhr stand das Wasser im Mühlenbach an der »Alten Mühle« schon so hoch, dass die Straße gesperrt werden musste. Später folgten Alarme wegen überfluteter Straßen in der Nähe der Mühlenburg. Auch Schlamm hatte sich auf Wege ergossen.
Zehn Fahrzeuge hatte die Feuerwehr wegen des Unwetters mit wichtigem Rüstzeug vorab schon versehen: Säge, Pumpe, Folien waren an Bord, um schnelle, wirkungsvolle Einsätze bewerkstelligen zu können. Laut Ewering lagerten außerdem in den Gerätehäusern Dachlatten und Abdeckplanen und zum Beispiel in Hücker-Aschen auch 160 gefüllte Sandsäcke.
Die Spenger Feuerwehr nutzte gestern ihr Unterstützungsystem, das bei Unwettereinsätzen zum Tragen kommt. Im Juni 2006 war es eingerichtet worden. Zehn Unwettereinsätze können gleichzeitig abgearbeitet werden.
Auch wenn mehr Hilfeersuchen die Feuerwehr in kürzester Zeit erreichen, kann sie helfen, wies Ewering hin. Einsätze werden nach Prioritäten gesichtet und »erledigt«. Die Tauglichkeit des Systems war in einer Übung getestet worden, an der 50 Feuerwehrmänner teilnahmen.

Artikel vom 19.01.2007