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Aufräumen dauert den ganzen Tag

Helfer packen gemeinsam an - Große Schäden im Safaripark

Von Matthias Kleemann
und Bernd Steinbacher
Schloß Holte-Stukenbrock (WB). Das große Aufräumen dauerte gestern den ganzen Tag: Auf den Straßen, in den Gärten, an den Gebäuden, Privatleute und Einsatzkräfte packten häufig gemeinsam an.

Die Schadensbilanz kann auch einen Tag nach dem Sturm nur vorläufig sein. Am meisten beschäftigt waren sicher die Einsatzkräfte der Feuerwehr. »Wir haben die Nacht durchgemacht«, berichtet Stadtbrandinspektor Bernhard Meier. Gegen Mitternacht hatte man zunächst geglaubt, der Sturm lasse nach. Aber auch die »Nachwehen« waren gewaltig genug, um die Helfer auf Trab zu haben. Da konnten zum Glück zu später Stunde noch einige ausgeruhte Leute die Truppe verstärken. Meier schätzt, dass insgesamt 80 Feuerwehrleute im Einsatz waren, gezählt hat er 60 Einsätze. Das deckt sich mit den Angaben der Polizei, die 54 sturmbedingte Einsätze meldet. In den allermeisten Fällen ging es dabei um die Beseitigung von umgestürzten Bäumen. Aber es gab auch einige Unfälle. Auf der Paderborner Straße in Höhe des »Roadhouse« stürzte ein Baum gleich auf zwei Pkw und ein armdicker Ast durchbohrte die Windschutzscheibe des einen Wagens. Wie durch ein Wunder ist den Insassen nichts passiert. Mario Kremer, Stationsleiter der Polizei, zählt vier Unfälle, bei denen Pkw-Fahrer in Bäume gefahren sind, die auf der Straße lagen.
An den Gebäuden im Ort entstanden überwiegend nur Bagatellschäden. Etwas stärker in Mitleidenschaft gezogen wurde ein Haus am Teichweg in Liemke. Auch die Polizei hat alles mobilisiert, was verfügbar war. So blieben die Bezirksbeamten Peter Grüne und Claus Mikus im Dienst und halfen beim Absichern von gesperrten Straßen. »Alle unsere Fahrzeuge waren im Einsatz«, so Kremer.
Nichts ging in der Nacht mehr auf der Bielefelder Straße zwischen Stukenbrock und dem Kreuzkrug sowie von dort bis zur Ortsgrenze nach Bielefeld und auf der Kaunitzer Straße in Liemke. Teilweise bis zum späten Nachmittag waren dort gestern Einsatzkräfte mit dem Beseitigen der Schäden beschäftigt.
Mit dabei waren auch ein Vierer- und drei Zweier-Trupps des städtischen Bauhofs. »Unsere Leute haben auch schon in der Nacht geholfen«, berichtet stellvertretender Tiefbauamtsleiter Manfred Bonensteffen. Auf die Zuständigkeiten habe niemand geachtet. Bonensteffen bittet um Verständnis, dass zum Wochenende nicht alle Straßen sauber sein können. Mit der Reinigung könne man wohl erst in der kommenden Woche beginnen. Wer noch Schäden zu melden hat, beispielsweise wenn Bäume von städtischen auf private Grundstücke gestürzt sind, könne das aber - in dringenden Fällen - auch heute und morgen und zwar unter der Rufnummer 0160/90554468, sowie ab Montag wieder unter 8905-230/229.
Großen Schaden hat der Orkan auch im Safaripark angerichtet. Er hat das große Eingangstor aus den Angeln gehoben und etwa 100 Bäume umgestürzt. Ein Baum ist auf das Dach des Winterstalls gestürzt, einer auf den Eingang zum Elefantenhaus, außerdem sind zahlreiche Zäune und Gehege beschädigt. Parkchef Fritz Wurms schätzt den Schaden auf bis zu 150000 Euro.

Artikel vom 20.01.2007