19.01.2007 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Kirchhoff kämpft um neuen Vertrag

SCV-Torwart nach langer Verletzungspause wieder fit - Konkurrenzkampf mit Kalintas

Verl (cas). Wenn der SC Verl an diesem Samstag sein erstes Testspiel absolviert - Regionalligist VfB Lübeck kommt an die Poststraße -, dann beginnt gleichzeitig auch der Kampf um den Platz in der Kiste.

Denn nach zweimonatiger Verletzungspause - mit einem nicht eingeplanten zwischenzeitlichen Rückschlag - hat sich Marco Kirchhoff endlich zurückgemeldet. »Alles in Butter, die Achillessehne hält. Ich bin wieder voll belastbar«, atmet der Keeper erleichtert auf. Gegen Lübeck wird »der Lange« wahrscheinlich schon eine Halbzeit im SCV-Kasten stehen, um Spielpraxis zu sammeln.
Ob Kirchhoff allerdings auch beim Oberliga-Rückrundenauftakt am 4. Februar gegen VfL Bochum II zum Einsatz kommt, das steht noch in den Sternen. Schließlich konnte der fast 20 Zentimeter kleinere Fatih Kalintas seine Chance nutzen: Abgesehen von seinem missglückten Einstand bei der 1:2-Niederlage in Lippstadt bewies der »kleine Riese« in den drauffolgenden Partien nicht nur einmal seine Oberliga-Tauglichkeit. Happy war Fatih vor allem nach dem Auswärtssieg in Oestrich-Iserlohn: »Endlich mal kein Gegentor gekriegt!«
Doch Marco Kirchhoff - bis zu seiner Verletzung die Nummer eins - will seinen alten Status zurückerobern (»Ich greife jetzt voll an«), zumal sich der kräftige Hövelhofer mit guten Leistungen für eine Vertragsverlängerung empfehlen möchte. »Mir gefällt's hier, ich würde gern bleiben.« Dann ginge der zweitdienstälteste Akteur (nur Mariusz Rogowski ist noch länger an der Poststraße) bereits in seine fünfte Saison. Freilich stehen in punkto Zukunftsplanung die ersten Gespräche noch aus.
Hinter Kirchhoff liegen die zwei schlimmsten Monate seiner Karriere. »Die Schmerzen wollten einfach nicht aufhören. Ich war zeitweise regelrecht verzweifelt, zumal die Gefahr einer chronischen Entzündung bestand«, ist der Blondschopf heilfroh, dass er zusammem mit Phsysiotherapeutin Hanna Becker, die ihn nahezu täglich behandelte, das Problem doch noch rechtzeitig in den Griff bekam. Zwar muss der Comeback-Torwart noch nach jedem Training die Sehne kühlen, »aber das ist nur eine vorsorgliche Maßnahme«.
Trotz aller Rivalität: Die beiden körperlich so unterschiedlichen Keeper pflegen ein fast schon freundschaftliches Verhältnis. Und auch ein faires. »Fatih hat seine Sache wirklich super gemacht«, gibt Marco neidlos zu, obwohl er selbst ganz heiß darauf ist, wieder das Gehäuse zu hüten.
Mit Kirchhoff und Kalintas, aber voraussichtlich ohne Orhan Özkara (Muskelfaserriss), Temel Hop und Tim Hagedorn (Fußentzündung) prüft den SCV morgen Nachmittag (14.15 Uhr) seinen früheren Regionalliga-Mitstreiter Lübeck. Ein reizvoller Vergleich.

Artikel vom 19.01.2007