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Hallenbad: Kein Betreibermodell

Von Monika Schönfeld
Schloß Holte-Stukenbrock (WB). Der Arbeitskreis Hallenbad spricht sich einstimmig dafür aus, ein Betreibermodell und damit die Privatisierung des Hallenbades nicht voranzutreiben. »Es soll aber auch nicht alles so bleiben, wie es ist«, sagte Beigeordneter Bernd Gebauer gestern auf Anfrage des WESTFALEN-BLATTes.

Wie mehrfach berichtet, sucht die Stadt nach einem Modell, das das Hallenbad attraktiver für die Besucher macht und den städtischen Zuschuss einfriert oder gar senkt. Der Zuschussbedarf des Bades ist seit 2005 kontinuierlich gestiegen. 2005 zahlte die Stadt 390000 Euro drauf, 2006 waren es schon 469 000 Euro, dieses Jahr rechnet Kämmerer Bruno Schröder mit 478 000 Euro. Und das allein für den laufenden Betrieb - noch nicht gerechnet die Investitionen für Erhalt und Modernisierung des Hallenbades.
Bereits 2001 hatte die Sport + Freizeit GmbH ein Konzept für ein betreutes Sportzentrum am Hallenbad vorgelegt. 2004 tauchte die Idee auf, das Hallenbad in eine Stiftung einzubringen - ebenso schnell war der Plan aber wieder verworfen worden. Mitte 2005 kam wieder Bewegung in die Beratungen, der Sportausschuss regte an, das Hallenbad zu verpachten - der Betrieb wäre damit privatisiert worden, das Bad selbst bliebe in Besitz der Stadt. Knackpunkt: Die Mitarbeiter, die bisher städtische Angestellte sind. Die haben ebenfalls ein Konzept erarbeitet, wie das Bad wirtschaftlicher arbeiten könne, ohne dass es privatisiert wird. »Das Angebot der Mitarbeiter allein reicht nicht aus«, sagte gestern Bernd Gebauer.
Der Arbeitskreis, der mit Politikern aus allen Fraktionen, außer CSB-FWG, besetzt ist, will mehr betriebswirtschaftliche Aspekte ins Bad bringen, ohne es zu privatisieren. Die Stadtverwaltung will jetzt mit den beiden Bewerbern für die Übernahme des Bades sprechen, ob sie sich solch eine Konstruktion denken könnten. Die Verwaltung will dann eine Vorlage erarbeiten, die im Familien- und Sportausschuss am Dienstag, 30. Januar, beraten werden soll.
»Wie diese Konstruktion aussehen könnte, ist völlig offen«, sagt Bernd Gebauer. Ausgeschlossen sei ein Eigenbetrieb wie das Wasserwerk, der einen Werkleiter und einen Werksausschuss benötige. Das Hallenbad ist bisher ein städtischer Betrieb.
Ob einer der beiden Bewerber als Geschäftsführer eingesetzt werden kann, ohne die Betriebsform zu verändern, ist rechtlich noch nicht geprüft worden. In der Vorlage zum Sportausschuss, so Bernd Gebauer, will die Verwaltung vorschlagen, dass der Arbeitskreis Hallenbad erneut zusammentritt, um die möglichen Formen zu bewerten.

Artikel vom 18.01.2007