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»Schließungen allein sind kein Konzept«

SPD kritisiert Schulentwicklungsplanung

Kreis Höxter (WB). Die SPD im Kreis Höxter hat die ihrer Ansicht nach »Eltern bevormundende Verbindlichkeit« kritisiert, die mit dem neuen Schulgesetz der in Nordrhein-Westfalen jetzt erstmals praktiziert wird.

In diesen Tagen werden auf Zeugniskonferenzen in den Schulen wesentliche Entscheidungen gefällt, die den Lebenslauf eines Kindes prägen. Verbindlicher als je zuvor ist die Empfehlung der Lehrerinnen und Lehrer etwa für Viertklässler, welche Schulform sie vom fünften Schuljahr an besuchen sollen. Die SPD im Kreis Höxter hat die Schulsituation in den hiesigen zehn Städten analysiert und ist auf aus ihrer Sicht »mangelhafte Entwicklungen« gestoßen.
Der Bildungsbeauftragte Klaus Seifert in einer Presseerklärung: »Die so groß angekündigte Schulentwicklungsplanung für den ganzen Kreis ist mickrig ausgefallen. Statt einer kreisweiten Planung sind nur Pläne für jede einzelne Stadt entwickelt worden. Diese stehen nahezu isoliert nebeneinander. Städteübergreifende Ansätze sind so gut wie nicht vorhanden.« Darüber hinaus gebe es lediglich eine Planung für die kreisweiten Schulen (Förderschulen und Berufskollegs).
Nach Einschätzung der SPD verhindere die CDU-geführte Landesregierung aber eine Kommunen übergreifende konkrete schulische Zusammenarbeit nicht; sie unterstütze sogar kreisübergreifende Bemühungen, derzeit konkret etwa zwischen den Kreisen Paderborn und Lippe. Das Denken in Stadtgrenzen sei deshalb wohl ein hausgemachtes Problem, entweder der Bürgermeister oder des Gutachterbüros.
In den vom Gutachterbüro »komplan« vorgelegten Plänen komme der Nachhaltigkeitsaspekt viel zu kurz, bemängelt die SPD weiter. Seifert: »Schulschließungen allein sind kein Konzept. Es fehlen die Perspektiven: Wie kann das Bildungsangebot in der Qualität und in der Breite Anschluss gewinnen an die Möglichkeiten, die Kindern und Jugendlichen in anderen Regionen zur Verfügung stehen. Wo entstehen die neuen Fördereinrichtungen? Wo sind die Entwicklungsmöglichkeiten für die Schulen der Sekundarstufe I, also Hauptschule, Realschule? Auf diese Fragen gibt das Konzept so gut wie keine Antwort.«

Artikel vom 19.01.2007