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Blut von 81 Höxteranern zur Analyse nach New York

Erfolgreiche Typisierungsaktion an der Fachhochschule

Von Vanessa Kruse
und Eva Brinkmann
Höxter (WB). Viele Studenten der Fachhochschule Lippe und Höxter nutzten gestern die Gelegenheit, sich sozial zu engagieren und Leukämiekranken zu helfen. Im Rahmen einer Aktion der Deutschen Knochenmarkspenderdatei (DKMS) haben sich 81 Personen typisieren lassen, um für eine Stammzellspende zur Verfügung stehen zu können.

Trotz der Ernsthaftigkeit war die Stimmung locker und gelöst. Die Registrierung geschieht auf freiwilliger Basis. Verantwortlich für den reibungslosen Ablauf und die Organisation waren Prof. Dr. Marianne Grupe als Ansprechpartnerin der FH, Ansgar Saage, Dr. Helmut Stöckle und Sing-Lung Liu mit einem Helferteam der DKMS.
Den Teilnehmern wurden fünf Milliliter Blut abgenommen, anhand derer einzelne Gewebemerkmale bestimmt werden können. Auf diese Weise wird Menschen, die an Leukämie erkrankt sind, dabei geholfen, schnellstmöglich einen geeigneten Spender zu finden. Zwei Drittel der Patienten sind auf Hilfe von außen angewiesen, da sich in ihrer Familie kein geeigneter Spender findet.
Die Daten des potenziellen Spenders werden registriert. Sein Blut wird mit einem Anti-Gerinnungsmittel versehen und später im Labor genauer untersucht.
»Aktionen an Schulen und Hochschulen sind für die DKMS besonders interessant, weil die Teilnehmer noch jung sind und ihre Daten somit länger in der Datei bestehen bleiben«, erklärte Sing-Lung Liu, studentische Hilfskraft beim DKMS-Büro Westfalen in Hövelhof. »Die Blutproben aus Höxter werden in einem Labor in New York zunächst nur auf einige Gewebemerkmale untersucht, um Kosten zu sparen. Stimmen die Merkmale mit denen eines Patienten überein, werden weitergehende Untersuchungen vorgenommen.«
Die Wahrscheinlichkeit, dass die Gewebemerkmale zweier Menschen identisch sind, liege im Bereich zwischen eins zu 20 000 und eins zu einer Million, sagte Liu. Nach Informationen der DKMS finden jedoch 75 Prozent der Erkrankten in einer weltweit geführten Datenbank einen geeigneten Spender. In den vergangenen 15 Jahren konnten Spender der DKMS in mehr als 9500 Fällen einem Erkrankten eine Chance auf Heilung geben. Bei der DKMS als weltweit größter Datei sind zurzeit mehr als 1,4 Millionen Personen registriert.
www.dkms.de

Artikel vom 19.01.2007