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Borgentreicher Springladenorgel

Bei der Borgentreicher Springladenorgel handelt es sich um die größte noch erhaltene ihrer Art weltweit. Sie wurde lange Zeit allein dem berühmten Lippstädter Orgelbaumeister Johann Patroclus Möller zugeschrieben, inzwischen aber steht fest: Das Instrument ist weitaus älter und reicht in seinen Anfängen sogar ins 16. Jahrhundert zurück.
Die Orgel wurde ursprünglich für die Klosterkirche der Augustiner in Dalheim erbaut. Bis ins Jahr 1785 hinein ist sie mehrfach erweitert und verändert worden, maßgeblich beteiligt waren daran die Orgelbauerfamilien John und Bader. Von Johann Patroclus Möller stammt nachweislich ein Register, vermutlich hat er außerdem ein um 1730 hinzugefügtes Brustwerk geschaffen.
Nach der Aufhebung des Klosters Dalheim kaufte der Borgentreicher Bürgermeister 1803 die Orgel an. Seither steht sie in der katholischen Pfarrkirche und ist mehrfach von Umbauarbeiten betroffen gewesen. Vor gut 15 Jahren zeichnete sich ab: Die Bausubstanz der Orgel ist so stark in Mitleidenschaft gezogen, dass der langfristige Erhalt des Instrumentes gefährdet ist.
Mehrere Initiativen, darunter die Bemühungen des 1994 gegründeten Fördervereins, führten dazu, dass im Februar 2005 mit der Sanierung der Springladenorgel begonnen werden konnte. 1,6 Millionen Mark kostet die Restaurierung des wertvollen Instrumentes, das jetzt in Bautzen bearbeitet wird. 2010 soll die Orgel in die Borgentreicher Pfarrkirche zurückkehren.

Artikel vom 18.01.2007