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Guten Morgen

Post nubila


Also: All die Schülerinnen und Schüler, die am Freitag mit schönen Halbjahreszeugnissen nach Hause gekommen sind, brauchen an dieser Stelle nicht weiter zu lesen. Diejenigen hingegen, die mit weniger guten (um nicht zu sagen: miserablen) »Arbeitsbescheinigungen« den schweren Heimweg antreten mussten, die will Heinz an dieser Stelle trösten. Denn Heinz gehörte - er will es hier offen gestehen - zu den Schülern, über denen sich manchmal regelrechte Unwetter zusammen gebraut haben, was Noten & Zensuren betraf. Da waren schon einige Ausrutscher dabei gewesen, die bei Heinz vor allem mit den Fächern Mathe und Latein zu tun hatten.
Kurz: Ohne Nachhilfe ging es nicht. Praktisch war, dass ihm sein Onkel Bernhard in Latein helfen konnte. Erstaunlich: Onkel Bernhard war früher zur See gefahren und hatte sich die antike Sprache selbst beigebracht. Er hatte darin eine solche Perfektion erlangt, dass er sich auf Lateinisch hätte unterhalten können, wenn er einen adäquaten Gesprächspartner gefunden hätte (was nie der Fall war).
Aber von ihm hat Heinz gelernt: Non scholae, sed vitae discimus (Nicht für die Schule, sondern für das Leben lernen wir). Was Heinz aber noch besser gefallen hatte, war diese Weisheit: Post nubila phoebus (Nach Wolken kommt die Sonne).
Das gilt nicht nur für das Wetter, sondern auch für Halbjahreszeugnisse... Curd Paetzke

Artikel vom 20.01.2007