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Durchblick dank Gesundheitstipps

Gesamtschüler diskutieren mit Experten über Ernährung, Bewegung, Sucht und Sexualität

Von Malte Samtenschnieder
(Text und Fotos)
Bad Oeynhausen-Eidinghausen (WB). Wenn Neuntklässlerin Jana dem gleichaltrigen Andy sanft über die Wange streicht, hat das wenig mit Romantik zu tun: Die Jugendlichen sind einander gestern während der Gesundheitstage an der Gesamtschule bei einem Theaterworkshop über Liebe, Freundschaft und Sexualität näher gekommen.

Zum sechsten Mal standen für die Schüler der Jahrgänge fünf bis zehn während einer dreitägigen Projektphase verschiedene Gesundheitsaspekte im Mittelpunkt. Nach Jahrgangsstufen aufgeteilt, beschäftigten sich die Jugendlichen mit Themen wie Ernährung, Bewegung, Suchtprävention, Stress- und Konfliktbewältigung oder sexueller Aufklärung. Gestern stellten sie die Ergebnisse vor.
Schulsozialarbeiterin Claudia Jungmann schätzt die Gesundheitstage wegen der konstruktiven Atmosphäre. »Die Schüler kommen für drei Tage aus dem Fachunterricht heraus; da lassen sich gewisse Themen besser aufarbeiten«, sagt die Mitorganisatorin. Einen Grund nennen die Pädagogen Christine Niemeyer und Andy Kleimeyer: Über Sexualität spreche man in der Regel nicht mit seinem Klassenlehrer. Um ein unverkrampftes Klima zu schaffen, arbeite die Gesamtschule bei den Gesundheitstagen deshalb mit externen Experten zusammen.
Über »verrückte Schönheitsideale«, die im Extremfall zu Magersucht führen können, diskutierte Regine Brandt mit Schülerinnen des Jahrgangs neun. »Die Mädchen sollen sensibilisiert werden für einen verantwortungsvollen Umgang mit dem eigenen Körper«, erläuterte die Vertreterin des Diakonischen Werkes. Dazu gehöre auchl eine gesunde Ernährung.
Einen unkonventionellen Zugang zum Thema Suchtprävention wählte Sabine Schulz von der Drogenberatungsstelle Minden für die Schüler des Jahrgangs zehn. Mit unterschiedlichen »Rauschbrillen« konnten die Schüler gefahrlos austesten, wie die eigene Motorik bereits durch den Genuss geringer Mengen Bier oder Schnaps beeinträchtigt wird.
Um die erste Liebe, Eifersucht oder den Umgang mit Seitensprüngen ging es beim Theaterprojekt des Forums für Kreativität und Kommunikation Bielefeld. Mit den Referenten Martin Neumann und Diemut Döninghaus arbeiteten die Teilnehmer häufig auftretende Konfliktsituationen aus dem Jugendalltag durch.
Insgesamt waren bei den Gesundheitstagen 20 externe Experten mit ihren Angeboten vertreten.

Artikel vom 18.01.2007