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Jetzt erst recht: Typisierung
läuft auch nach Mathias' Tod

Familie und Schirmherr werben für viele Teilnehmer am 27. Januar

Von Heinz-Peter Manuel
Steinhausen / Paderborn (WV). Die Krankheit war schneller: Noch bevor die große Typisierungsaktion am 27. Januar in Steinhausen stattfinden konnte, hat Mathias Siedhoff den Kampf gegen die heimtückische Leukämie verloren. Er starb am Dienstag.

»Diese Nachricht stimmt uns alle überaus traurig«, sagte gestern Landrat Manfred Müller in Paderborn. Die Initiativgruppe »Hilfe für Mathias und andere«, Schirmherr Manfred Müller, die von Ingrid Seipolt (Hövelhof) vertretene Deutsche Knochenmarkspenderdatei (DKMS) und auch die Familie Siedhoff machen trotzdem mit ganz Kraft weiter. Die Typisierungsaktion in der Grundschule Steinhausen soll deshalb wie geplant von 10 bis 16 Uhr stattfinden. »Das wäre ganz im Sinne von Mathias«, rief sein Cousin Markus Siedhoff zur Teilnahme auf.
Bis zuletzt, so ergänzte Ingrid Seipolt, habe sich Mathias gewünscht, dass die Aktion auch nach seinem Tod durchgeführt werde, um damit allen anderen Leukämie-Patienten, die einen Spender suchen, neue Hoffnung zu geben. »Wir hoffen, viele neue potenzielle Spender zu finden«, so Landrat Müller.
Markus Siedhoff bedankte sich für die vielen Aktionen, die in den vergangenen Tagen zur Finanzierung der teuren Typisierung stattgefunden haben und noch geplant sind. Inzwischen, so Ingrid Seipolt, sind mehr als 40 000 Euro auf dem Spendenkonto, weiteres Geld werde dringend benötigt. Denn die große Anzahl vieler kleiner Spenden lasse darauf schließen, dass eine große Zahl von Menschen hinter dem Bemühen steht und wohl auch zur Stammzellenbestimmung kommen werde.
Dabei räumte sie mit der Befürchtung auf, potenzielle Stammzellenspender könnten nur an der Aktion teilnehmen, wenn sie die Kosten (jeweils 50 Euro) auch selbst bezahlten: »Jeder Spender im Alter von 17 bis 55 Jahren ist uns willkommen«, rührt auch sie kräftig die Werbetrommel.
Im Vorfeld des 27. Januar sind zwei weitere Typisierungen geplant: Am 24. Januar lassen sich bei E.ON in Paderborn die Mitarbeiter von E.ON AWP, KVP, WWP und Eggenet Blut abnehmen. Am 25. Januar tun es ihnen im Gesundheitsamt die Angestellten von Kreisverwaltung, Polizei, Stadtverwaltung, Finanzamt, Zollamt, Agentur für Arbeit und Staatsanwaltschaft gleich.

Artikel vom 18.01.2007