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Neustart am
Polarkreis

Familie aus Spenge in Schweden

Von Julia Lüttmann
Kreis Herford (HK). »Hej«: Wenn Leonie Schimke in ihrer neuen Heimat Pajala ans Telefon geht, klingt sie schon wie eine echte Schwedin. Seit August wohnt sie mit ihren Eltern Thomas und Eva und ihrer kleinen Schwester Ida am Nordpolarkreis. Ein Team des Fernsehsenders VOX begleitete die Auswanderer aus Spenge bei ihrer Reise. Wie sich die Familie eingelebt hat, ist in der neuen Staffel von »Good bye, Deutschland« zu sehen.

Für zwölf neue Folgen kommen die Arztfamilie und andere Auswanderer zurück - aber nur auf den Bildschirm. Eine 80 Stunden Woche und 100 Überstunden im Monate tauschte der gebürtige Spenger Thomas Schimke gegen geregelte Arbeitszeiten und gute Bezahlung in einem schwedischen Gesundheitszentrum am Nordpolarkreis.
»Wir haben uns hier super gut einlebt«, berichtet Eva Schimke auf Anfrage des HERFORDER KREISBLATTes. »Allerdings ist es hier im Moment sehr kalt.« Temperaturen von bis zu minus 20 Grad machen der Familie zu schaffen, an die Dunkelheit im Winter haben sie sich dagegen schnell gewöhnt. »Die Tage werden wieder länger: Es wird jetzt um 9.30 Uhr hell und um 14.30 Uhr dunkel.« Thomas Schimke stört das nicht: »Ich gehe im Dunkeln zur Arbeit und ich komme im Dunkeln wieder. Das war in Deutschland auch so.«
Die Familie ist in ihrer neuen Heimat herzlich empfangen worden und hat zahlreiche Freunde gefunden. Leonie, die im Sommer eingeschult wurde, spricht mittlerweile so gut Schwedisch, dass sie für ihre Eltern ein wandelndes Wörterbuch ist. Der wöchentliche Schwedischunterricht, den Leonie in ihrer Grundschule bekommt, ist da eigentlich schon überflüssig. Kein Wunder, dass Heimweh ein Fremdwort ist. »Rückkehr ist für uns im Moment kein Thema«, verrät Röntgenassistentin Eva Schimke.
Wie gut es der Familie in Nordschweden geht, davon können sich auch die Fernsehzuschauer überzeugen. Was gezeigt wird, will die Mutter zweier Kinder nicht verraten. Nur so viel: »Wir wurden bei unserem Alltagsleben begleitet - in der Schule, im Gesundheitszentrum und zu Hause.« In Deutschland hat sich die Arztfamilie schnell zum Publikumsliebling entwickelt. »Wir bekommen Unmengen Fanpost«, berichtet Eva Schimke, die mit einem solchen Interesse nicht gerechnet hat. Wer sich für das neue Leben der Schimkes und anderer Auswanderer interessiert, kann sich in Zukunft dienstags von 21.05 Uhr an auf dem Fernsehsender VOX informieren.

Artikel vom 18.01.2007