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LBA will Umweltgedanken
in den Vordergrund rücken

Infoveranstaltung zur Nordumgehung und zur B 611

Löhne (LZ). »Umweltpolitik in Löhne - Neue Herausforderungen und Risiken« - unter dieser Überschrift veranstaltet die Löhner Bürger-Allianz (LBA) eine öffentliche Fraktionssitzung mit dem Vorsitzenden des Kreisumweltbeirates, Ullrich Richter. Er widmet sich den Themen Nordumgehung und Ausbau der Knickstraße zur B 611.

Die Veranstaltung findet im Raum E/F der Werretalhalle am Donnerstag, 1. Februar, ab 19.30 Uhr statt. »Angesichts der sich zuspitzenden Entwicklungen in Sachen Nordumgehung und Knickstraße«, so LBA-Pressesprecher Tom Jenzen, »stehen Löhne und das untere Werretal vor fundamentalen umweltpolitischen Herausforderungen.«
In einer Landschaft, die schon seit alters her von Zersiedlung gezeichnet sei, haben nun die Landschaftszerstörungen und der Landschaftsverbrauch der vergangenen Jahrzehnte tiefe Spuren hinterlassen, sagt Jenzen. »Weitere Grünbereiche sollen nun durch Straßenplanungen vernichtet werden, die sich auf landschaftsverschlingende Trassen beziehen, ohne - wie im Falle der Nordumgehung - vorhandene Straßenflächen konstruktiv bei Alternativplanungen zu berücksichtigen.«
Die Ratsfraktion der Löhner Bürger-Allianz will mit Ullrich Richter über eine Neuausrichtung der örtlichen Umweltpolitik beraten, vor dem Hintergrund, dass der Ökologie bisher in Löhne eine eher stiefmütterliche Rolle zugewiesen worden sei. Ferner gelte es Manchen als Hauptaufgabe der Löhner Planungspolitik, eine immer weiter ausgreifende Bebauung von naturnahen Bereichen durchzusetzen. Jüngste Beispiele dieser Art seien der Konflikt um das Leinkamp-Grüngebiet und der Beschluss der Ratsmehrheit, Waldgebiete an der Autobahnverbindung in Gohfeld abholzen zu lassen, um einen weiteren Autobahnanschluss bauen zu können.
Tom Jenzen: »Populistische Forderungen der Bunten Liste Löhne nach einem jährlichen autofreien Sonntag sind ohne jede umweltpolitische Wirkung und lenken eher von den tatsächlichen Problemen ab. Es sei völlig unverständlich, wenn aber Maßnahmen zur Verbesserung der ökologischen Lage in Löhne, wie die Umsetzung eines Aufforstungsprogrammes, von der Ratsmehrheit blockiert würden.
Jenzen: »Die LBA wird sich nicht mit dem Walddefizit in der Stadt Löhne abfinden. Unser Kreis hat einen Waldanteil von nur 8,2 Prozent und ist damit der waldärmste Kreis in ganz NRW. Das absolute Schlusslicht innerhalb des Kreises ist die Stadt Löhne, die nicht einmal einen Waldanteil von 4,9 Prozent hat.«
Es sei also dringend geboten, mit Bewaldungsmaßnahmen der Klimaverschlechterung und der Bodenerosion vor Ort entgegenzuwirken und zusätzlich den Erholungswert der Stadt Löhne zu verbessern, so Jenzen.

Artikel vom 18.01.2007