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»Schön, wenn sich alle einig wären«

Werbegemeinschaft will durch einheitliche Öffnungszeiten mehr Kundenkomfort

Von Julia Kleinschmidt
Lübbecke (WB). Damit Lübbecke als Einkaufsstadt konkurrenzfähig und attraktiv bleibt, hat die Geschäftsführerin der LK-Werbegemeinschaft, Elke Weymann, beim jüngsten Stammtisch der Kaufmannschaft an die Geschäftsinhaber appelliert, die Geschäfte werktags möglichst durchgehend zu öffnen sowie samstags von 9 bis 16 Uhr. Die LÜBBECKER KREISZEITUNG hat sich in der Stadt einmal umgehört, um Meinungen der Lübbecker zu diesem Thema einzufangen.

»Einheitliche Öffnungszeiten - die sind auf jeden Fall wichtig«, betont Marion Möllenhoff aus Lübbecke. »Gerade an Samstagen weiß man nicht, in welches Geschäft man nun gehen kann - bis 12 Uhr und danach ist heilloses Durcheinander«, findet die 30-Jährige, »und das geht anderen auch so.« Morgens sollten die Läden in der Stadt spätestens ab 9.30 Uhr alle geöffnet haben.
»Oft steht man vor Geschäften, und kann nicht rein«, sagt auch Gilda Zeitz, »es wäre schön, wenn sich da alle einig wären. Wenn alle Geschäfte zur gleichen Zeit geöffnet haben, kann man sich besser darauf einstellen.« Eine einheitliche Öffnung am Morgen findet die 71-jährige Lübbeckerin dabei allerdings fast noch wichtiger.
Dagegen misst Gudrun Falk-Krückeberg (66) der einheitlichen Öffnung während der Mittagsstunden mehr Bedeutung bei, »gerade, wenn man von außerhalb kommt«, meint die Hüllhorsterin. »Wenn man schon fährt, ist es gut, wenn alle Türen geöffnet sind und man auch wirklich gleich alles erledigen kann. Um Kunden in Lübbecke zu halten, ist das sehr wichtig.«
Tilmann Weingärtner aus Isenstedt schätzt Lübbecke als Einkaufsort, weil er hier die Fachgeschäfte findet, wenn er etwas Spezielles sucht. Schlechte Erfahrungen mit uneinheitlichen Öffnungszeiten hat er bislang nicht gemacht, erzählt der 19-Jährige. »Wenn ich etwas kaufen wollte, hatten die Geschäfte eigentlich immer auch offen. Natürlich wäre es besser, wenn alle gleichzeitig geöffnet hätten und komfortabler für die Kunden allemal.«
Eine einheitliche Öffnungszeit morgens ab 9 Uhr, das fänden Wilhelm und Anita Horstmann prima. »Wenn man etwas zu erledigen hat, zum Beispiel einen Arzttermin, wäre das ein Abwasch. Und ansonsten hätten die Geschäftsleute noch etwas Zeit, Dinge zu erledigen, bis um 9.20 Uhr oder halb zehn mehr Kunden kommen«, so die Isenstedter.
»Mir ist das eigentlich egal«, erzählt Friedgund Lapp aus Lübbecke. »Ich brauche samstags auch nicht bis wer weiß wann einkaufen, und sonntags sowieso nicht«, so die 60-Jährige. Speziell bei Besitzern kleinerer Läden, die wirklich wirtschaftlich arbeiten und genau schauen müssten, was sie für ihr Ladenpersonal ausgeben, »da habe ich persönlich auch Verständnis wenn die samstags um 14 Uhr zumachen«. Im Vergleich zu großen Städten sei es auch vertretbar, in Lübbecke die Ladenöffnungszeiten kürzer zu halten. Wenngleich: »Bei einer gewissen Einheitlichkeit weiß jeder, wo er dran ist.«
»Gleiche Öffnungszeiten fände ich prima«, erklärt Ralf Kempf. Wobei es dem 39-jährigen Lübbecke wichtiger wäre, dass die Geschäfte bereits morgens gleichzeitig öffnen. »Viele rennen morgens erst einmal durch die Stadt und warten, dass ein anderes Geschäft aufmacht. 9 Uhr, das wäre o.k.« Eine Schließung über die Mittagszeit hingegen empfände er nicht als so schlimm. »Aber zum Beispiel samstags bis 20 Uhr einkaufen - so etwas brauche ich nicht.«

Artikel vom 17.01.2007