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Staatsanwalt soll Tierbörse
unter die Lupe nehmen

Arbeitskreis hat in Bielefeld Strafanzeige erstattet


Verl (WB). Der Arbeitskreis Tierschutz Gütersloh hat gegen die Gemeinde Verl als Veranstalter des Hobbymarktes in der Ostwestfalenhalle in Kaunitz und gegen das Kreisveterinäramt Gütersloh Strafanzeige erstattet. Dies teilte Gerhard Oesterreich gestern mit. Wie Oesterreich weiter erklärte, stehe in dieser Sache auch der Tierschutzverein Bielefeld, der Bund für Tier- und Naturschutz OW und der Bundesverband Tierschutz hinter dem Arbeitskreis. Der Arbeitskreis Tierschutz wirft den verantwortlichen Behörden Verstöße gegen das Grundgesetz, gegen das Tierschutzgesetz und die Leitlinien zur Ausrichtung von Tierbörsen unter Tierschutzgesichtspunkten sowie gegen die Tierschutztransportverordnung vor. Er beklagt: »Obwohl die Fläche in der Halle überschaubar ist, scheint der Veranstalter nicht in der Lage zu sein, eine tierschutzkonforme Tierbörse abzuhalten.«
Als Beweismittel hat Gerhard Oesterreich der Anzeige einen am Samstag, 6. Januar, von einem RTL-Team beim Hobbymarkt gedrehten vierminütigen Film beigefügt. Dieser zeige Situationen, in denen Verstöße zu sehen seien und Tiere litten. Er und Arbeitskreismitglied Sabine Skiendziel seien am besagten Tag um 8.30 Uhr mit dem Filmteam in die Halle gekommen, das sofort an den nächstgelegenen Ständen mit den Aufnahmen begonnen habe, die die Verstöße dokumentierten. Die Aufnahme weiterer Verstöße sei durch den Marktleiter unterbunden worden, der die Gruppe vom Gelände verwiesen habe.
Wie Oesterreich und Skiendziel erklärten, sei es wenig sinnvoll, gegen die Marktbeschicker einzeln vorzugehen. Mit einer solchen Vorgehensweise in den Jahren 1989 bis 1991 sei lediglich erreicht worden, dass die Gemeinde Verl die Marktordnung geändert habe und die Tiere getrennt vom Trödelmarkt gehandelt würden.

Artikel vom 17.01.2007