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Majonäse mit Mobilat verwechselt

Komödiantisches und Nachdenkliches beim Winterfest der Landbevölkerung

Rietberg-Mastholte (hec). Das Winterfest der Landbevölkerung ist stets ein Höhepunkt in Mastholte. 250 Besucher im Saal des Hotels Adelmann erlebten ein von den Landfrauen, dem Landwirtschaftlichen Ortsverband und der Landjugend gestaltetes Fest mit einer Mischung aus Gaumenfreuden, Referat, Tanz, Theater, Singspiel und Sketchen.
Ortsverbandsvorsitzender Georg Lübbert hieß in seinen Grußworten besonders Maria Westerhorstmann (MdL) aus Delbrück willkommen, die über »Familie im gesellschaftlichen Spannungsfeld« referierte. Ein weiterer Willkommensgruß galt MdB Hubert Deittert, Dr. Michael Brinkmeier (MdL), dem Kreisverbandsvorsitzenden Arnold Weßling, Bürgermeister André Kuper, Ortsvorsteher Gisbert Schnitker und weiteren Vertretern des Rates sowie aus dem Vereinsleben und der Wirtschaft. Ebenfalls stark vertreten war die Laienspielschar des Heimatvereins Steinhagen. Lübbert übernahm auch die Aufgabe, als Moderator durch den Nachmittag zu führen. So sagte er zunächst die Tänzerinnen von den Landfrauen an, die unter der Leitung von Siegfried Zippsner anmutig und in einem harmonischen Zusammenspiel zwei Volksreigen vorführten.
Es ist bereits seit vielen Jahren beim Mastholter Winterfest Brauch, dass aus den Reihen der Ehrengäste ein Grußwort gesprochen wird, welches diesmal der Mastholter Pastor Tadeusz Senkowski übernahm. Er nannte den Nachmittag ein »Winterfest im Frühling«. In Anbetracht des genannten Referats und des Familienwochenendes ging auch er auf das Zusammenleben in der Familie ein. Es sei an der Zeit, dass die Familien wieder Selbstverantwortung übernähmen. Die Menschen hätten sich daran gewöhnt, dass immer jemand da sei, der ihnen in einer Notsituation helfe, egal ob sie vom Staat, der Kirche oder aus einer sozialen Einrichtung käme. Er rief die anwesenden Politiker dazu auf, eine Politik zugunsten der Familie, insbesondere der Kinder zu gestalten.
Nach dem Referat von Maria Westerhorstmann kam Frohsinn und gute Laune in Spiel, von den Landfrauen sowie der Landjugend mit viel Humor auf der Bühne des Hauses serviert. Insgesamt waren es sieben Einakter und Sketche, die zur Aufführung kamen. Mitwirkende waren Mechtild Dirkwinkel, Maria Erkelenz, Cilli Erlenkötter, Else Fahrenkemper, Siegried Hillemeier, Käthe Huchtmeier, Beate Kleinehakenkamp, Gertrud Poll, Angelika Roloff, Anni Schröder, Doris Werner und Maria Wimmelbücker. Sie trafen sich zunächst zu einer Gymnastik der besonderen Art. Die Landfrauen machten sich mit den unterschiedlichsten Bewegungen »Fit fürs Winterfest« und brachten die Gäste im Saal gleich in Stimmung.
Gepflegt wurde auch die zweite Sprache der Mastholter, das Plattdeutsch. Zunächst beim Einakter »Nachbarschaftshilfe«. Hier nutzte Else Fahrenkemper schamlos die Gutmütigkeit ihrer Nachbarin aus und bettelte sich alle Zutaten für einen Kuchen zusammen. Im Sketch »Im Chinarestaurant« zeigten Doris Werner, Angelika Roloff und Siegried Hillemeier zur Freude der Zuschauer, wie schwierig es ist, mit Stäbchen das Essen zur richtigen Stelle zu befördern. Bei einem Nachtmahl nach einer Zechtour verwechselte der »Hausherr« Anni Schröder die Majonäse mit der Salbe »Mobilat«. Ehefrau Maria Wimmelbücker rief schnell den Arzt Beate Kleinehakenkamp, der mit Rizinusöl die richtige Medizin verschrieb.
»Auf dem Bauernhof« hieß ein weiteres Stück, bei der Knecht Mechtild Dirkwinkel den Bauern Maria Erkelenz die Arbeit verweigert, da er des Abends die Hühner nicht in den Stall bekam, weil diese durch sein Gestotter völlig irre geleitet wurden.
Die Landjugend war mit einem Sketch aus der Schule sowie mit einem Lied von den Schlümpfen am Gelingen des Nachmittags beteiligt. Die Kinder unterstrichen anschaulich, dass die Mastholter Landbevölkerung, sich um den Theater-Nachwuchs keine Sorgen zu machen braucht.

Artikel vom 17.01.2007