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»Demenz kann jeden treffen«

GTE-Beratung läuft seit vier Monaten erfolgreich - Helfer gesucht

Von Maren Waltemode
Enger (EA). Der Generationen-Treff Enger (GTE) möchte Menschen Mut geben und das Thema Alzheimer in Enger bekannt machen. Seit vier Monaten bietet die Einrichtung mit der Alzheimer Beratungsstelle (»Albert«) Hilfe für Demenzkranke und deren Angehörige.

Einzel- und Telefonberatungen sowie Hausbesuche bieten die acht ehrenamtlichen Mitarbeiter des GTE seit September vergangenen Jahres an, insgesamt 54 Anfragen gingen seitdem in der Einrichtung ein. »Wir wollen für die Demenzkranken und für ihre Angehörigen da sein«, erklärt Günter Niermann vom GTE. »Oft sind es gerade die durch die intensive Pflege belasteten Angehörigen, die eine Beratung und das Gespräch suchen«, weiß Niermann. Doch gerade im ländlichen Raum sei die Hemmschwelle groß, sich Hilfe zu suchen und Hilfe zu beanspruchen.
Genau da möchte »Albert« ansetzen und Menschen ermutigen, die Hilfe nicht als eigenes Versagen zu werten. Drei ehrenamtliche Mitarbeiter vom GTE-Helferkreis besuchen die Demenzkranken. So wie Anne Kikenberg, die zwei Mal in der Woche für vier Stunden zu Hertha Claus fährt und mit der 92-Jährigen kocht, spielt oder Wäsche faltet.
»Nähe zu geben ist wichtig und wenn die Angehörigen entlastet werden, ist doch allen geholfen«, findet die ehemalige Altenpflegerin. »Wir sind keine Konkurrenz zu Pflegediensten«, betont die Helferin, »wir haben nur einfach ein bisschen mehr Zeit.«
Neben der Arbeit in Enger gibt es beim GTE mittlerweile auch Beratungssuchende aus Spenge. »Um auch in Zukunft dem Bedarf gerecht zu werden, suchen wir ehrenamtliche Helfer«, sagt Günter Niermann. Interessierte müssten keine Vorkenntisse mitbringen, sondern würden im Rahmen einer umfassenden Qualifizierung im Umgang mit demenziell erkankten Menschen geschult. Wer an einer Helfer-Ausbildung interessiert ist, kann sich beim GTE melden.
Um das Thema Demenz weiter bekannt zu machen, lädt die Alzheimer Beratungsstelle in Zusammenarbeit mit dem Kooperationspartner, der Allgemeinen Ortkrankenkasse (AOK) im Kreis Herford zu einem Vortrag über ganzheitliches Gedächtnistraining ein. Am Mittwoch, 24. Januar, können Interessierte sich von 18 Uhr an im Gemeindehaus der Lukaskirche in Belke/Steinbeck über Fördermöglichkeiten der Gehirnleistungen informieren. Referentin ist die Gedächtnistherapeutin Regina Sitzer aus Gütersloh. »Demenz und Alzheimer kann jeden von uns treffen und geht uns alle an«, sagt Günter Niermann.
Finanziell unterstützt wird »Albert« durch Spendengelder und der Engeraner Ruth und Willi Biermann-Stiftung. »Albert« ist montags und donnerstags von 9.30 bis 12 Uhr unter % 0 52 24 /93 75 63 zu erreichen.

Artikel vom 17.01.2007