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Bünde steht zur Philharmonie

Neujahrskonzert in der ausverkauften Stadthalle vom Publikum gefeiert

Bünde (tz). Mit schwungvoller Musik ins neue Jahr. Ihr letztes Neujahrskonzert gab die Nordwestdeutsche Philharmonie im Stadtgarten. Von Mozart bis Gershwin führte der Reigen beliebter Melodien, den das Orchester unter Leitung des jungen estnischen Dirigenten Hendrik Vestmann bot.
Bürgermeisterin Anett Kleine-Döpke-Güse nutzte die Gelegenheit zu einem kleinen Rückblick und wagte auch einen Blick in die Zukunft. Sie sprach über die positive Stimmung im Land, erinerte an die schönen Tage der Fußballweltmeisterschaft, mahnte aber auch, Flagge zu zeigen und nicht wegzusehen, wenn Menschen Gewalt angetan werde. »Wir alle sind gefordert, uns einzumischen. Wir alle sind gefordert, präventiv Flagge zu zeigen, damit Unschuldige nicht zu Opfern von Opfern werden.«
In Bünde hätten die Bürger mit ihrem »Ja« zur Neugestaltung der Eschstraße eine richtige Entscheidung getroffen, die den Standortvorteil festige. Das Bündnis »Stark für Familie« setze auf das Mitein-ander der Generationen, um mehr Familienfreundlichkeit zu erreichen.
Auch wenn 2007 ein strukturell ausgeglichener Haushalt vorgelegt werden könne, werde es in den folgenden Jahren finanziell nicht leichter. »Entscheidungen können nur mit einem konkreten Finanzierungsvorschlag getroffen werden.«
Das Bekenntnis der Bürgermeisterin zum Orchester haben die Musiker der Nordwestdeutschen Philharmonie sicher sehr gern gehört. »Die Einstellung der Förderung der NWD ist in der Zigarrenstadt, und darüber bin ich sehr froh, nie Thema gewesen. Wir in Bünde stehen zum Orchester und können uns den Jahresbeginn und das kulturelle Leben in der Region ohne Konzerte der NWD nicht vorstellen.«
Das Orchester bewies dem Bünder Publikum anschließend seine Klasse. Mit Hendrik Vestmann stand ein engagierter junger Dirigent am Pult und der Bassist Renatus Meszar machte dem Titel des Konzerts »Des Basses Grundgewalt« alle Ehre.
Es war ein unterhaltsamer Abend mit Melodien, die wohl alle Zuhörer im ausverkauften großen Saal kannten. Das Orchester war in großer Spiellaune, Dirigent und Solist sorgten mit ihren Kommentaren zu den einzelnen Stücken für gute Laune. Wie in der Politik, ging es auch in vielen der ausgewählten Melodien ums Geld. Ob in Millöckers »Bettelstudent« oder in Smetanas »Verkaufter Braut«, ohne geht nicht viel. »I got plenty of nothing« aus »Porgy und Bess« spricht da eine eigene Sprache. Selbstverständlich durfte der Strauß-Klassiker »An der schönen blauen Donau« im Neujahrskonzert nicht fehlen.
Das Publikum sparte nicht mit Applaus und ließ Orchester und Solisten erst nach zwei Zugaben von der Bühne. Alle Zuhörer stimmten der Bürgermeisterin zu - ohne Nordwestdeutsche Philharmonie wäre die Region ärmer.

Artikel vom 16.01.2007