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IHF-Boss Moustafa ist voll des Lobes

Aber Ex-Nationalspieler Kretzschmar kritisiert Werbestrategie des DHB


Hamburg (dpa). Der Präsident des Handball-Weltverbandes IHF, Hassan Moustafa, ist vom Erfolg der bevorstehenden Weltmeisterschaft in Deutschland überzeugt. »Meine ganz ehrliche Meinung: Das wird mit Sicherheit die beste WM, die es bis jetzt gegeben hat«, sagte der Ägypter in einem Interview mit der Tageszeitung »Die Welt«. Der Unterschied zu anderen Ländern liege in der Begeisterung: »Die Menschen hier in Deutschland lieben den Sport.« Die WM beginnt am Freitag mit dem Spiel Deutschland gegen Brasilien in Berlin.
Moustafa, der vier Jahre lang an der Deutschen Hochschule für Körperkultur (DHfK) in Leipzig studiert hatte, nahm die WM- Organisatoren vor Kritik in Schutz. »Im Ausland haben einige Beobachter nur darauf gehofft, dass den perfekten Deutschen Fehler unterlaufen. Davon war aber nichts zu merken«, sagte der 62-Jährige. Wenn Deutschland eine Weltmeisterschaft organisiere, dann sei so etwas eine absolute Ausnahme.
Er verteidigte auch den neuen WM-Modus, der sechs Vierer- statt vier Sechsergruppen in der Vorrunde und erstmals Viertelfinals vorsieht. »Wir haben den Modus geändert, um die Attraktivität für die Zuschauer zu erhöhen«, meinte Moustafa. »Mit dem neuen Modus wird es interessanter und spannender.« Die Änderung hat sich seiner Ansicht nach positiv auf die Sponsorensuche ausgewirkt. »Bis jetzt, wenige Tage vor der WM, sind ständig noch weitere Sponsoren hinzugekommen.«
Öffentliche Kritik am Marketing gab es dagegen von Stefan Kretzschmar. Der Ex-Nationalspieler in Diensten des SC Magdeburg monierte in einem Interview der »Berliner Zeitung«, dass man statt eine Marketingoffensive zu starten, auf »Sparflamme gefahren ist, sich darauf verlassen hat, dass das ein Selbstläufer wird«, kritisierte Kretzschmar und fügte hinzu: »Ich hätte mir im Vorhinein mehr Professionalität gewünscht.« Die Werbestrategie war »vom Konzept her nicht die beste«.

Artikel vom 16.01.2007