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Modellprojekt
in Lübbecke
kann kommen

Keine Bedenken bei Kreis und Stadt

Von Julia Kleinschmidt
Lübbecke (WB). Der Umsetzung eines »Mehrgenerationenhauses«, das die Diakonie Lübbecke in einem Gebäude auf dem ehemaligen Tunis-Kasernengelände errichten möchte, steht offenbar nichts mehr im Wege. Mit einer offiziellen Zusage wird Ende Januar gerechnet.

Es war eine erfreuliche Mitteilung für die Lübbecker, die Dr. Ursula von der Leyen am Freitagabend zum Neujahrsempfang der Mühlenkreis-CDU mitbrachte (wir berichteten in unserer gestrigen Ausgabe). Die Bundesfamilienministerin stellte in Aussicht, dass die Diakonie den »Zuschlag« für die Fördergelder aus Bundesmitteln für die Errichtung dieses Projektes erhalten solle.
Sowohl der Kreis als auch die Stadt Lübbecke hatten in diesen Tagen Post vom Bund bekommen, ob es ihrerseits Einwände gegen die Einrichtung des Projektes in Lübbecke gebe. Denn nach einer Empfehlung des Ministeriums solle das Projekt der Lübbecker Diakonie gefördert werden - vorbehaltlich der Zustimmung von Kreis und Stadt.
Das sei sozusagen als »kleine Zusage« zu werten, sagte gestern der heimische CDU-Bundestagsabgeordnete Steffen Kampeter auf Anfrage der LÜBBECKER KREISZEITUNG. Sollte es von beiden Seiten keine Einwände geben, sei mit einer Zusage in schriftlicher Form gegen Ende des Monats zu rechnen.
Wie eine Sprecherin des Kreises gestern erklärte, werde Landrat Wilhelm Krömer dem Bund in den nächsten Tagen mitteilen, dass es seitens des Kreises keinerlei Einwände gebe. Und auch Lübbeckes Bürgermeisterin Susanne Lindemann betonte: »Wir haben da keine Bedenken. Ein solches Projekt kann man nur unterstützen.«
Iwan Miene, der das Projekt für die Diakonie koordiniert, erklärte, offiziell habe man noch keine Nachricht bekommen. Doch sobald die schriftliche Zusage vorliege, werde man schnell an die konkrete Planung gehen. Die Diakonie möchte das »Mehrgenerationenhaus« auf 300 Quadratmetern in einem bislang leer stehenden Gebäude gegenüber dem Seniorenzentrum unterbringen und die Räumlichkeiten zu diesem Zweck mieten. Die Fördermittel - fünf Jahre lang jeweils 40 000 Euro jährlich - sollen als Anstoß-Finanzierung dienen, auf Dauer solle sich das Projekt selbst tragen.
Unter dem Grundgedanken, die verschiedenen Generationen zusammenzubringen, soll diese Begegnungsstätte vor allem zum Ziel haben, die Vereinbarkeit von Beruf und Familie zu fördern. Darüber hinaus ist geplant, Serviceleistungen anzubieten, wie z.B. Großelternvermittlung, offene Kinderbetreuung oder Computerkurse für Senioren, auch ein Cafébetrieb ist angedacht.
l Das Aktionsprogramm »Mehrgenerationenhaus« wurde von Dr. Ursula von der Leyen ins Leben gerufen. Danach soll es bis 2010 in jedem Landkreis und in jeder kreisfreien Stadt ein solches Haus geben. Außer Lübbecke hat sich im Kreis noch die AWO für ein Projekt in Porta Westfalica um die Förderung beworben.

Artikel vom 16.01.2007