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Mit Dirk Nowitzki gescherzt

Paul Howard neuer Coach bei der Basketball-Gemeinschaft Herford

Von Sven Bentrup
Herford (HK). Der 38-Jährige US-Amerikaner Paul Howard, der in Großbritannien geboren wurde und dessen Familie aus Jamaika kommt, ist neuer Trainer beim heimischen Basketball-Zweit-Regionalligisten BBG Herford. Der Vertrag gilt zunächst bis zum Saisonende.

Schnell wird deutlich, dass die BBG damit einen Coach verpflichtet hat, der als Spieler kein unbeschriebenes Blatt mehr ist, doch als Trainer in Herford seine erste »richtige« Station hat: »Denn bisher habe ich nur Kinder trainiert, aber ich traue mir die Aufgabe hier zu,« erklärt der sympathische Howard. Er selbst spielte schon bei Bundesligisten in England (London Towers), Belgien, Finnland und Schweden und auch in Deutschland war er bereits für Kaiserslautern, Hamburg und Tübingen aktiv. Dabei erreichte er mit den Hamburgern seinen größten sportlichen Erfolg mit dem Aufstieg in die erste Bundesliga - leider scheiterte dieser wegen Geldproblemen.
Die BBG Herford hatte in verschiedenen Foren Annoncen geschaltet, so dass der Kontakt zu Howard zu Stande kam. »Für mich ist das die große Möglichkeit ins Trainergeschäft einzusteigen und hier finde ich ein gutes Team vor. Außerdem ist hier alles sehr gut organisiert.,» freut sich der Amerikaner. Er wird zunächst nur als Trainer fungieren, doch er schloss einen Einsatz als Spieler nicht grundsätzlich aus, da es für »die vierte Liga noch reichen würde«. Seine Position sind die Flügel, aber Howard kann auch als Point Guard agieren.
Er selbst zog mit zweieinhalb Jahren von England nach New York und erreichte dort 1999 den Bachelorabschluss in Psychologie und Soziologie. Seine Familie, die aus Jamaika stammt, ist über weite Teile Amerikas verteilt, so hat Howard Verwandte in Virginia, Washington, Alabama und Florida. Überhaupt Florida ist ein Traum von Howard, denn er liebt die kalifornische Sonne. Ein weiterer großer Traum von ihm wird wohl unerfüllt bleiben, denn er träumte wie fast jeder den amerikanischen Traum NBA-Profi zu werden. Getroffen hat er allerdings schon viele NBA-Stars, so zum Beispiel sein großes Idol den legendären Michael Jordan, Jamie Mullins oder Shaquille O'Neal und auch mit Dirk Nowitzki scherzte er schon bei einem Basketball-Event. »Dirk hatte einen Trick drauf den ich nicht konnte und er sollte ihn mir beibringen. Das ist echt ein super Typ und er macht einen fantastischen Job in der NBA.«, erinnert sich Howard lebhaft an sein Treffen mit dem besten deutschen Basketballer. Sein Lieblingsteam sind die New York Knicks und in seiner Freizeit treibt Howard gerne Fitness, surft im Internet und informiert sich über das Weltgeschehen.
Sein Ziel in Herford ist es »immer besser zu werden« und die Mannschaft weiter nach vorne zu bringen. Zum Abschluss erklärte er noch, dass er seine Deutschkenntnisse in der Volkshochschule weiter verbessern will - denn bisher reicht es nur zu einigen Brocken, natürlich mit dem unverwechselbaren amerikanischen Akzent.
Sollte Howard als Trainer ebenso erfolgreich wie als Spieler werden, dann steht der BBG eine positive Zukunft bevor.

Artikel vom 17.01.2007