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Foto-Shooting mit Fußball

Dietlind Brödel-Waschke stellt bis zum 26. März im Rathaus aus

Harsewinkel (jaf). Eine runde Sache: Die Harsewinkeler Künstlerin Dietlind Brödel-Waschke probierte während der WM viele »Ballspiele« aus und machte daraus die bewegende Foto-Ausstellung »Der Ball ist Mittelpunkt«, die noch bis zum 26. März in den Fluren des Rathauses zu sehen ist.

Während der Fußball-Weltmeisterschaft und während des Aufenthalts der portugiesischen Nationalmannschaft in Marienfeld erlebte die Künstlerin und Fotografin ihr eigenes »Sommermärchen« - zusammen mit dem Ball, logisch. Bewaffnet mit dem runden Leder und ihrer Kamera brach sie auf in die Welt, um spontane Schnappschüsse einzufangen. Entstanden sind 43 außergewöhnliche Fotos, die den Betrachter zum »Doppelpass« auffordern: Der Ball als König Fußball mit goldener Krone, der Ball mit Künstler Heinz Schößler und Pinsel, der Ball im Brotregal oder zwischen Würsten in der Fleischerei, der Ball und ein Kälbchen, der Ball auf Händen getragen und der Ball mit menschlichen Zügen. Dietlind Brödel-Waschke bringt es auf den Punkt: »Alles ist am Rande des Geschehens und doch ist es mittendrin«.
»Das Medium Ball sollte meinen Schnappschüssen zur Unbefangenheit, zur Fröhlichkeit verhelfen. Und es entwickelte sich mehr und mehr zur eigenen Persönlichkeit«, strahlt die Künstlerin gestern im Gespräch mit Bürgermeisterin Sabine Amsbeck-Dopheide. Die beiden Frauen schlendern gemeinsam durchs Rathaus. Ihr Blick ist fest auf die Bilder gerichtet, die schnurgerade wie die Seitenlinie eines Fußballfelds an den Rathauswänden hängen. »Dieser Ball hat etwas ins Rollen gebracht«, meint die Fotografin und denkt dabei an die vielen Menschen, die sie mit dem runden Leder abgelichtet hat. Und sie wundert sich immer noch, wie spielerisch sie den Ball als Kommunikationsmittel einsetzen konnte: »Es war nicht das übliche Spiel. Es war ein Motiv, mit dem ich auf die Suche ging - zu Menschen und Plätzen, an Orte und ich glaube auch manchmal in Herzen. Allen zauberte der Ball eine Fröhlichkeit ins Gesicht, und meine Verbundenheit zu ihm wuchs«, denkt Brödel-Waschke gerne an ihr persönliches »Sommermärchen« zurück.

Artikel vom 16.01.2007