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Kulturelles Zusammenleben

Bürgermeister besucht türkisch-islamische Gemeinde

Von Michel Winde (Text und Foto)
Löhne (LZ). Das Miteinander von islamischen Türken und deutschen Christen in Löhne wird von der türkisch-islamischen Gemeinde in Löhne an der Werster Straße und von der Verwaltung der Stadt schon lange gefördert. Am Sonntag war Bürgermeister Kurt Quernheim in der Gemeinde zu Besuch.

»Verschiedene Religionen sollten ohne Probleme nebeneinander aber auch miteinander leben«, darin waren sich Kurt Quernheim und Hakan Demirhan, Sprecher des Vorstandes der Gemeinde, einig. Dabei sei die Stadt Löhne auf einem sehr guten Weg.
Entscheidend für ein Miteinander sei jedoch, dass man Wege finde, dass Menschen mit türkischer und mit deutscher Herkunft miteinander leben, so Quernheim. Ob im Kindergarten, in der Schule, im Sportverein, in der Nachbarschaft oder am Arbeitsplatz - an alltäglichen Dingen werde sichtbar, ob die Hürden und Ängste zwischen den Kulturen abgebaut worden seien.
»Und wir haben viel abgebaut. Davon bin ich überzeugt«, sagte der Bürgermeister am Sonntag im Gespräch mit den türkischen Gemeindemitgliedern. Die türkisch-islamische Gemeinde befindet sich seit 1995 mit einer eigenen Moschee an der Werster Straße 62. Insgesamt zählt sie etwa 300 offizielle Mitglieder. In Löhne leben nach Angaben von Hakan Demirhan etwa 2 500 Türken. Demirhan selbst lebt seit 1980 in Löhne und hat dort auch sein Abitur absolviert. Für ihn sind die grundlegenden menschlichen Werte besonders wichtig für ein Zusammenleben der Kulturen. Diese würden sich auch für Türken zum Beispiel im »Vater Unser« widerspiegeln.
Die türkisch-islamische Gemeinde hat in den kommenden Jahren noch viel vor: »Praktische Integration« ist für sie die Leitlinie. So wollen sie ihre Jugendlichen besonders auch in Sportvereinen und Jugendfeuerwehren integrieren. Außerdem sollen in vier Jahren - wenn die Gemeinde schuldenfrei ist - finanzielle Mittel für soziale Zwecke eingesetzt werden. Die Gemeinde stellt dabei sich eine enge Zusammenarbeit mit der Stadt Löhne vor.

Artikel vom 15.01.2007